Pluspunkt Auslandserfahrung
Die Zeit des Studium kann in vielerlei Hinsicht die schönste Zeit des Lebens sein. Eine erstklassige Ausbildung ist gut für den späteren Berufsverlauf, wer jedoch seine Chancen auf einen wirklich guten Job steigern möchte, der kann seinen Lebenslauf mit einem Auslandsaufenthalt aufwerten und bekommt fast schon nebenbei einiges von der Welt zu sehen.
Bilder (alte Website)
Warum ins Ausland?
Durch Auslandsaufenthalte eignen sich Studierende wichtige Kompetenzen zur interkulturellen Verständigung an. Soziale Fähigkeiten sind neben Know-how vor allem in internationalen Konzernen gefragt. Die sogenannten „soft skills“ spielen in der späteren Berufslaufbahn an vielen Stellen eine entscheidende Rolle – ganz zu schweigen von der Fähigkeit, sich auch in einer fremden Sprache sicher zu verständigen.
Erfahrungswerte, die Auslandsaufenthalte mit sich bringen:
- Anpassungsfähigkeit: Fremde Länder – fremde Sitten. Die Einarbeitung in eine neue Umgebung fällt leichter.
- Hohe Flexibilität und Mobilität: Unabhängiges und flexibles Arbeiten ist im Berufsleben sehr gefragt.
- Sprachkenntnisse und -kompetenz: Mindestens eine Fremdsprache ist heutzutage Grundvoraussetzung für den späteren Arbeitsplatz.
- Engagement und Motivation: Ein Auslandsaufenthalt fördert die eigene Selbstständigkeit und Unabhängigkeit – und macht auch noch Spaß!
Studieren im Ausland
Die Ostfalia Hochschule für angewandte Wissenschaften verfügt über viele Kontakte zu ausländischen Hochschulen, nicht nur in Europa, sondern weltweit. Die Kooperation zwischen den Bildungseinrichtungen gestaltet sich vielfältig und Studierende erhalten verschiedenste Möglichkeiten, Praxissemester, Auslandssemester, Studienarbeiten wie die Diplomarbeit oder sogar ein Masterstudium im Ausland zu absolvieren.
Studierende im Ausland berichten
Li Qiao
Mit Praktikum viele wertvolle Erfahrungen sammeln
Li Qiao, eine chinesische Germanistikstudentin absolviert ein Semesterlang Praktikum an der Ostfalia – Hochschule für angewandte Wissenschaften. Das Praktikum findet an der Fakultät Elektrotechnik statt.
Wie kam es dazu, dass Sie das Praktikum an der Fakultät Elektrotechnik machen?
Meine Universität in China ( Zhejiang Universität für Wissenschaft und Technik) hat seit vielen Jahren eine enge Partnerschaft mit der Fakultät Elektrotechnik an der Ostfalia – Hochschule für angewandte Wissenschaften aufgebaut und viele Austauschprogramme in Rahmen dieser Partnerschaft,z. B das 2+3 Programm, durchgeführt. In unserer Fakultät wird jedes Jahr ein Studierender ausgewählt, welcher ein Praktikum an der Ostfalia absolvieren kann. Nach dem Bewerbungsgespräch für das Austauschprogramm bin ich glücklicherweise in diesem Jahr die Auserwählte.
Was sind Ihre Aufgaben im Praktikum?
Aufgrund der großen Anzahl Studierender aus China, leiste ich viel Übersetzungsarbeit für Professor Buchwald. Ich übersetze die deutschsprachigen Informationen für Studierende ins Chinesische, zum Beispiel die Studienordnung für den Bachelor Studiengang. Dadurch können die chinesischen Studenten diese Ordnung genauer kennen lernen. Es ist eine gute Übung für mich und ich kann meine schon gelernten Deutschkenntnisse verbessern und in der Praxis anwenden.
Welchen Eindruck haben Sie von Deutschland bekommen?
Deutschland ist ein ganz neues Land für mich. Der erste Eindruck ist, hier in Deutschland ist es sehr sauber und ruhig.
Die Busse in Deutschland sind immer pünktlich. Die Ostfalia – Hochschule für angewandte Wissenschaften ist eine moderne Fachhochschule und liegt in der kleinen aber attraktiven Stadt Wolfenbüttel. Ich habe viele freundliche und engagierte Professoren und Kollegen an der Fakultät Elektrotechnik kennengelernt. Mein Büro ist modern und meine Kollegin Irina ist sehr nett und hilfsbereit. Alles gefällt mir sehr gut.
Was haben Sie außer dem Praktikum noch gemacht?
Ich habe außer meiner Arbeit an der Fakultät Elektrotechnik auch an vielfältigen Aktivitäten teilgenommen, z. B. die große Semesterparty für neue Studierende, die Sommerschule an unserer Fakultät und Stadtbesichtigung in Wolfenbüttel, Bremen und Hamburg. Es macht einfach Spaß, die deutsche Kultur zu erleben.
Welche Erfahrungen hast du in diesem halben Jahr in Deutschland gemacht?
Natürlich sind die Erfahrungen für meine Deutschkenntnisse von großer Bedeutung. Aufgrund der Kombination von Theorie und Praxis haben meine Deutschkenntnisse gr0ße Fortschritte erzielt. Durch die Kontakte mit deutschen Freunden wird meine Umgangssprache verbessert. Außerdem konnte ich durch dieses Praktikum im Ausland meine Persönlichkeit und mein Selbstbewusstsein stärken. Ein schöner Nebeneffekt ist, dass ich in Deutschland kochen gelernt habe. Schlussendlich habe ich viel über das Land und die Leute kennengelernt, dadurch hat sich mein Horizont deutlich erweitert.
Es war eine schöne und unvergessliche Zeit in Deutschland. Diese Erfahrungen an der Ostfalia – Hochschule für angewandte Wissenschaften haben mich dazu bewegt, weiter in Deutschland zu studieren.
Björn Lipok
Kultur und Technologie Südamerikas
Hallo, ich bin Björn Lipok, Student der Elektrotechnik und erlebe das siebte Semester (WS 2015) in Brasilien an der UNISC (Universidade de Santa Cruz do Sul) in Santa Cruz do Sul (SCS).
Hier schreibe ich die Bachelorarbeit und erledige die weiteren ausstehenden Projekte. Genauer gesagthandelt es sich bei der Bachelorarbeit um eine Einbindung von Sensoren an einem (elektrischen) Fahrzeug in ein Messverwaltungssystem. So habe ich mit Sensoren, Messwerten, der Weitergabe an einen Server, Speicherung und grafischen Aufbereitung zu tun.
Nebenbei beende ich hier das Teamprojekt und die Studienarbeit, damit zum Ende des Semesters nach den letzten Klausuren, dem Bachelortitel nichts mehr im Weg steht.
Damit trotz vieler ausstehender Prüfungsleistungen die BA begonnen werden konnte, war es nötig einen Ausnahmeantrag beim Prüfungsausschussvorsitzenden zu stellen. Lasst euch davon keineswegs abschrecken ein Auslandssemester zu beginnen.
Erstmals habe ich über die Möglichkeit eines Auslandssemesters während einer Exkursion nach Brasilien 2013 nachgedacht. Dort haben wir uns nicht nur Kulturgut in Rio de Janeiro und den Canyon bei Itaimbezinho angesehen, sondern auch den Campus der UNISC und UFSM (Universidade Federal de Santa Maria) in Santa Maria (beides Partnerhochschulen der Ostfalia).
An der UNISC wurden hierbei erste Fertigkeiten im Umgang mit VoiceXML erworben, ein Einblick in die portugiesische Sprache gewährt und der Umgang mit Java gefestigt, während der Zusammenarbeit mit anderen brasilianischen Studenten.
In Santa Maria (UFSM) nahmen wir am ersten brasilianischen Workshop für Serviceroboter (BRASERO 2 013) teil. Insgesamt also eine sehr empfehlenswerte Exkursion, die mit 2,5 Credits als interdisziplinäres Wahlpflichtfach verbucht werden kann.
Jedenfalls keimte seit dieser Exkursion der Gedanke ein ganzes Semester in diesem Land zu verbringen immer weiter auf.
Da mir persönlich die UNISC besser gefallen hat als die UFSM, fiel mir die Wahl leicht.
Vorbereitend nahm ich an den Kursen "Portugiesisch (brasilian.) I" und "Portugiesisch (brasilian.) II" teil um zumindest einige Grundkenntnisse zur ersten Verständigung zu erwerben. Diese können übrigens als "Technische Fremdsprache" mit 2,5 Credits verbucht werden.
Die weitere Organisation, sprich die ersten Emails und Fragen im ISO (International Student Office) bei Frau Garau und Prof. Buchwald, der für die Outgoer der Elektrotechnik zuständig ist, wurden etwa ein Jahr zuvor geschrieben. Man kann nie zu früh anfangen zu planen und organisieren.
Nun mussten nur noch ein Thema für die Bachelorarbeit und die passenden Betreuer an der UNISC und Ostfalia gefunden werden. Dann ging es nach den Klausuren des SS 2015 sehr schnell los.
Für Fragen stehe ich gern zur Verfügung, bitte an B.Lipok(at)ostfalia.de (öffnet Ihr E-Mail-Programm) oder Lipok.Bjoern@arcor.de.
Auf YouToube habe ich einen Kanal für das Auslandssemester eingerichtet - schaut mal rein:
https://www.youtube.com/channel/UCUhGV40kiqmBHCyQsnHnmpw (externer Link, öffnet neues Fenster)
37 – Heimweg und Schlusswort
Freitag der 18. Dezember. Vom Hotel in Belém ging es zum Flughafen. Hier begann die 26-stündige Heimreise über São Paulo, nach London und schließlich nach Hannover. Viel Zeit um über die Erlebnisse nachdenken zu können.
Zunächst einmal das Offensichtliche: in Brasilien leben sehr viele warmherzige Menschen, die offen mit einem umgehen. Ich meine, wenn man kurz nach dem Kennenlernen gleich zu sich nach Hause eingeladen wird, oder zum Teil schon, wenn die Leute von einem gehört haben, spricht das Bände. Die Gastfreundlichkeit ist ebenfalls bemerkenswert. So wird einem rasch ein Getränk angeboten oder gar zum Essen (oft Churrasco) eingeladen.
Es wurde mir erstmals bewusst, welches Glück man doch hat, wo man geboren ist und in welcher Familie. Beispielsweise kann nicht jedem ein Studium ermöglicht werden, besonders finanziell. Auch hier ein weiterer Vorteil, dass die Universitäten und Fachhochschulen in Deutschland nur einen Bruchteil von den Unis in Brasilien kosten und somit der Zugang zu Bildung einem großen Teil der Gesellschaft ermöglicht werden kann; von der Dichte ganz zu schweigen – gibt es in Deutschland deutlich mehr Hochschulen bei deutlich kleinerer Fläche. Ebenso habe ich genau aus diesem Grund für mich gelernt, dass es gerade in der heutigen, politisch sehr angespannten Zeit, die sich durch Kriege und Flüchtlinge zunehmend verschlimmert, der richtige Weg ist, sich Menschen aus anderen Nationen mehr zu öffnen und aufgeschlossener zu sein.
Durch das Auslandssemester habe ich einen Eindruck in einen Teil eines großen Landes bekommen – menschlich, sprachlich und kulturell. Ich konnte viele Menschen kennenlernen, zu denen ich weiterhin Kontakt haben möchte und diese auch erneut besuchen werde. Es war eine prägende Zeit, die ich nie vergessen werde. Brasilien ist nun ein Teil von mir, von meinem Leben.
In diesem Sinne kann ich jedem nur raten ebenso seine/ihre Auslandserfahrung zu sammeln. Es lohnt sich!
36 – Reise nach Belém
Am nächsten Tag, Mittwoch den 16.12., habe ich natürlich verschlafen. Mist, wäre ich doch nur früher ins Bett gegangen. Erst mal Murilo schnell wach gemacht und um Hilfe gebeten. Nach einigem hin- und her dann des Rätsels Lösung: meine Gasteltern mussten eh nach Porto Alegre, wo mein Flieger für den nächsten Kurzurlaub nach Belém startet. Also schnell mit Sack und Pack hingefahren und von allen anderen anwesenden Familienangehörigen verabschiedet. Der Vorteil gegenüber der Busfahrt war allerdings, dass man sich im Auto gut unterhalten und nebenbei Chimarrão trinken konnte. Das Hauptthema war dabei die Zukunft. Meine Gasteltern waren sehr interessiert daran, wie meine Ankunft in Deutschland geplant ist, wie es mit dem Studium weiter geht und ob ich schon weiß wo und als was ich später arbeiten werde.
Angekommen am Flughafen halfen sie mir netterweise mit dem Check-In und es folgte erneut ein rührseliger Abschied. Nun begann das nächste Abenteuer wieder allein.
Erstmals habe ich im Flugzeug die Kopfhörer nicht gebraucht, weil ich den ganzen Flug lang mich mit meiner Sitznachbarin und ihrem Mann unterhalten konnte. Sie berieten mich, was in Belém alles sehenswert ist. Das war eine ganz interessante Erfahrung, dass nun also der Wortschatz soweit reicht.
Ich bezog mein Quartier im Hotel und erkundete die Stadt zunächst fußläufig an den vorgeschlagenen Orten in der Nähe. Wegen der späten Landung wurde es schnell dunkel, so dass ich dunkle Gassen vermieden habe. Aber an den Docks war, wie versprochen gute Stimmung. Es gab Lokale mit Live Musik, eine Brauerei mit Ausschank und diverse Geschäfte in denen man Souvenirs o. Ä. kaufen konnte. Auf dem Rückweg zum Hotel ist aufgefallen, dass einige Menschen praktisch nichts haben. Manche schliefen nur mit einer kurzen Hose bekleidet teilweise auf Decken auf dem Boden, teilweise sogar ohne Decke. Ein Bild, das unvergesslich sein wird. Bei gut 30 °C des Nachts war ich dennoch glücklich, dass ich eine Klimaanlage in meinem Zimmer hatte.Am nächsten Tag besuchte mich das Paar aus dem Flugzeug im Hotel. Sie brachten mich zum Schiffshafen. Leider konnte man hier erkennen, dass Belém nicht nur eine schöne Skyline mit vielen Hochhäusern zu bieten hat, sondern auch Armut und Dreck – ein echt krasser Unterschied. Vom Hafen aus begann eine etwa siebenstündige Tour durch den Dschungel mit dem Boot und auch zu Fuß mit einem englischsprachigen Guide. Zufälligerweise waren die anderen drei Touristen alle deutschsprachig; so konnten wir uns untereinander ebenfalls gut unterhalten. Ich habe mir bislang unbekannte Tiere und Früchte in einer atemberaubenden grünen Atmosphäre gesehen – Natur pur. Besonders berühmt ist hier die Açai-Frucht, die einen Großteil des Exports ausmacht.
Einen Tag später war auch diese Reise zu Ende und somit auch meine Zeit in Brasilien.
35 – Abschied nehmen
Das war der härteste Abschnitt, den ich im ganzen Semester erlebt hatte. Anfangs war alles so neu und man hat täglich neues gelernt, sprachlich wie menschlich. Mit dem Beginn des Studiums kam man auch fachlich etwas weiter. Doch nun ist etwa ein halbes Jahr um es steht der Abschied bevor.
Um mich bei meinen Freunden hier zu bedanken habe ich bei meiner Gastfamilie am letzten Wochenende in SCS ein Mega-Churrasco gefeiert und alle eingeladen, die ich kennengelernt habe und mir irgendwie nah standen. Ich habe uns riesige Mengen Fleisch und Fassbier besorgt, damit es an diesem Abend an nichts mangelt. Später nahm man sogar noch ein unfreiwilliges Bad im Pool samt Bekleidung. Wir hatten zusammen viel Spaß bis tief in die Nacht hinein. Hier habe ich noch gar nicht so richtig mitbekommen, dass ich viele Menschen hier für eine lange Zeit nicht wieder sehen werde.
Ein paar wenige Tage darauf war dann auch schon mein letzter Tag in SCS. Die Koffer waren gepackt und nur noch der nötige Kleinkram fehlte. Es fand ein einstündiges Fußballspiel in der Turnhalle mit dem Personal des Restaurants statt. Da auch Weihnachten nicht mehr weit weg war, entschied ich mich den wichtigsten Menschen hier, kleine selbstgebastelte Karten zu schreiben und somit zu berichten, wie ich die Zeit empfunden habe.
Am letzten Abend gab es wieder Churrasco. Alle waren glücklich, nur mir war nicht mehr nach Feiern zu mute. So konnte ich meine Trauer nicht verbergen und ab und zu kullerten mir mitten im Gespräch Tränen die Wangen herunter. Dass es so emotional werden würde hatte ich gar nicht angenommen. Ich war darauf nicht vorbereitet. Diese ganze Zeit war einfach so besonders und so wahnsinnig schön und einzigartig. Dieser Gedanke alle hier kennengelernten Menschen, zu denen man selbstverständlich auch eine soziale Bindung aufgebaut hat, nun für unbestimmte Zeit nicht mehr wieder zu sehen, zerriss mir förmlich das Herz. Aber alle haben es ziemlich gelassen genommen; wobei es für einige auch nicht leicht war, weil die Familie zwar schon einige ausländische Studenten aufgenommen hat, aber diese nur drei Monate dort waren. Ich war der erste, der so lange da war. Klar wurde daher auch der schnell der gegenseitige Wunsch deutlich, den Kontakt aufrecht zu erhalten.
Nach diesem schönen und zugleich traurigen Abend ging es spät in der Nacht ins Bett. Am nächsten Tag fährt der Bus um 6 Uhr. Ob das so eine gute Idee war und man nicht lieber hätte durchmachen sollen?
34 – Ab aufs Land
Am Montagabend bin ich zu Hannah gefahren um mir anzusehen und erklären zu lassen, was genau ihre Arbeit in ihrem WFD hier ist. Von der Behausung her ist es eben ländlich und weniger modern als die Wohnung von Murilo, aber es reicht zum Leben und das nicht mal schlecht. Die Wasserqualität war sogar um einiges besser! Zusammen haben wir noch eine Runde Karten gespielt und den Abend mit einem Film ausklingen lassen.
Der nächste Morgen begann mit einem gemütlichen Frühstück und einem Rundgang zur Samenbank. Nicht was ihr nun wahrscheinlich denkt – im angrenzenden Kellerraum werden einige Samen, die zur Bewirtschaftung von Feldern wichtig sind, gelagert. Dabei werden diese bei Bedarf dem Landwirt geliehen und durch die vielen neu gewachsenen Feldfrüchte, die geborgten Samen wieder zurückgegeben. Alles komplett biologisch, ohne Genmanipulation. Ein tolles Konzept.
Im Anschluss danach fuhren wir weiter in Richtung Arroio do Meio die Familie Maders besuchen. Sie haben sich schon auf meinen Besuch gefreut, als Hannah ihnen nur erzählt hat, dass es noch einen Deutschen in der Nähe gibt. Gleich bei der Begrüßung haben sie etwas auf Deutsch mit mir gesprochen und erklärt, dass der Mix aus Portugiesisch und Deutsch in der Region auch „Kartoffeldeutsch“ genannt wird. Die Familie produziert Zuckerrohrlikör in verschiedenen Geschmacksrichtungen und Cachaça. Murilo und ich durften sogar auch mit anfassen und Zuckerrohrsaft probieren – hat sehr süß geschmeckt.
Nach der harten Arbeit ging es zum deftigen Mittagessen. Ich fand es hochgradig spannend auch mal diese Lebensweise fernab der Stadt zu sehen. Dennoch begann ich hier auch bereits die in Brasilien erlebte Zeit zu reflektieren. Echt schade, dass es bald wieder nach Hause geht, jetzt wo auch sprachlich der Knoten zunehmend geplatzt ist und es deutlich flüssiger von der Hand geht. Auf dem Heimweg mit Murilo musste ich mich dann auch leider schon von Hannah verabschieden, so gern ich mir noch weiter ihre Arbeit angesehen hätte, jetzt wo ich nach der Abschlussprüfung hier endlich mal Zeit habe.
33 – Letzte Projekttage und Abschlusspräsentation
In den letzten Arbeitstagen wurde nun die Funktionalität der einzelnen Sensoren zusammen getestet. Dies fand zunächst im Debug-Modus statt. Anschließend konnten die Messwerte erfolgreich an einen Webserver übertragen werden. Mein Betreuer gab mir den Hinweis, dass man die Vorführung, bzw. das Kolloquium nicht dem Vorführeffekt überlassen sollte und bat mich einen Kurzfilm zu drehen, indem die Funktionalität (zumindest in Teilen) dargestellt wird. Also schnappte ich mir die Kamera und drehte, bis brauchbares Material gedreht wurde. Zudem kann ich dieses auch wunderbar für das Kolloquium in Deutschland nutzen, weil ich sonst nur Software mitbringe und die Hardware in Brasilien bleibt.
Es galt abschließend der Bachelorarbeit den letzten Schliff zu verpassen. Nun konnte Sie mehrfach ausgedruckt und gebunden werden. Anders als bei der Ostfalia wird allerdings an der UNISC eine Ringbindung verwendet. Danach wurden die drei Exemplare den Prüfern in die Hand gegeben.
Am darauffolgenden Montag, den 14.12., war es dann soweit – ich musste eine 20 minütige Präsentation auf Englisch halten. Auch wenn ich im Thema steckte und mir Englisch sprechen nicht mehr so schwer, wie noch zu Beginn fiel, war es eine Herausforderung und ich bin dementsprechend etwas aufgeregt gewesen. Der Vortrag wurde sich von etwa 20 weiteren Personen angehört. Im Anschluss wurde bekannt gegeben, dass die Arbeit samt Vortrag eine Note von mehr als 90 % erreicht hat. Diese Information war wichtig, denn nun musste die Arbeit für die Bibliothek in die übliche Struktur gebracht werden, was Umbrüche, Absätze, sowie Kopf- und Fußzeilen angeht. Ich habe mich sehr darüber gefreut und außerdem ehrt es einen ja auch zu wissen, dass die eigene Arbeit nun von jedem der des Englischen mächtig ist, in der Bibliothek ausgeliehen und gelesen werden kann.
Zudem war dies auch mein letzter Tag an der UNISC. So wollte jeder, den ich dort kennengelernt habe, mir noch ein paar nette Worte und zum Teil sogar Geschenke mitgeben. Alle waren sehr herzlich und ich habe mich natürlich riesig gefreut.
32 – Gramado und „Natal Luz“
Mitte November ging es am Wochenende nach Gramado. Früh morgens begann die Reise zusammen mit Murilo und Hannah. Nach etwa drei Stunden Fahrt sind wir bei der ersten Reiseetappe angekommen – Snowland. Da haben die trotz 20 °C Außentemperatur eine Halle errichtet, in der ein kleiner Abfahrtshügel bei -3 °C ist. So kam nicht viel Bewegung zustande und dank der recht dünnen Leihhandschuhe wurde einem schnell kalt.
Nach ein paar Stunden Spaß und Kälte machten wir uns auf in die Innenstadt von Gramado. Dort wirkte die Fachwerkarchitektur der Häuser auf den ersten Blick recht deutsch, bzw. schweizerisch. Es fanden Paraden mit Menschen in Weihnachtskostümen am frühen Nachmittag statt.
Weiter ging es mit dem Besuch von „Mini-Mundo“, einem kleinen Park, in dem Miniaturversionen verschiedener Bauwerke wie Flughäfen, Bahnstationen, Schlösser und berühmte Gebäude ausgestellt sind.
Abends bewunderten wir die Stadt im weihnachtlichen Lichtspiel und kosteten deftiges und süßes Fondue (Käse/Schokolade) – es war exzellent! Vollgegessen und reicher an Eindrücken und Erlebnissen begaben wir uns auf den Heimweg.
31 – Viva UNISC
Am 05.11. gab es an der UNISC eine Messe zu Wahl der Studienrichtung, die Viva UNISC genannt wird und jährlich stattfindet. Mehr als 5.000 Intressenten nahmen daran teil. Sämtliche Fakultäten präsentierten hier in besonders spektakulärer Art und Weise, worum es in ihrem Studium geht, oder gaben als Anreiz ein kleines Geschenk, wie einen Kugelschreiber oder ein Notizheft zu bekommen, indem man spielerisch Aufgaben löste. Hannah und ich haben dabei gezeigt wie smart Deutschland ist.
Zudem durfte ich als Gastredner in einem Workshop, initiiert vom AAIeinen Vortrag – selbstverständlich auf Portugiesisch – zum Thema „A importância de um Intercâmbio – vida Pessoal e Profissional” halten.Frei übersetzt heißt das„Die Wichtigkeit von Auslandssemestern – Privatleben und Berufsleben“. Dabei berichtete ich deminteressierten Auditoriumvon derOstfalia, meiner Heimatstadt, wie sich das Auslandssemester auf mein Leben auswirkt und was ich beruflich gesehen davon halte und habe.Im Anschlussdaran beantwortete ich die Fragen der Hörerschaft.
Es ging weiter zum Stand, an dem ich versuchte Studenten von einem Auslandssemester zu überzeugen. Dort kamen erstaunlich viele vorbei. Jedoch empfanden die meisten die Sprache als zu große Hürde, oder aber der Studiengang wird nicht von der Ostfalia angeboten.
30 – Bachelorarbeit – aller Anfang ist schwer
Bei der Vorbereitung auf das Auslandssemester wurde mir an der Ostfaliabereits mitgeteilt, dass ich organisatorisch viel lernen werde. Nun ist genau diese Prophezeiung eingetreten. Ein Beispiel: Hilfe für ein Bild zu bekommen ist nur über fünf Ecken möglich, wegen des hohen bürokratischen Aufwands. Man wird leider oft für nötige Informationen oder Bauteile auf (wenige) Wochen vertröstet, nachdem eine Verzögerungsentschuldigung die nächste jagt. Allgemein habe ich das Gefühl, dass die Mühlen sehr langsam mahlen – manchmal rückwärts. Das macht effizientes Arbeiten etwas schwer. Aber durch die Vielzahl an Projekten gibt es immer etwas zu tun. So sind auch Arbeitstage von 12 Stunden sind keine Seltenheit. Ich bin willens das Bachelor-Studium nun Anfang des nächsten Jahres zu beenden!
Die Einleitung und ein Großteil der Sensorbeschreibung sind fertig dokumentiert. Einige andere Punkte der Arbeit ebenfalls, so dass nun ein erster Eindruck der Arbeit vermittelt werden kann. Diesen wollte ich meinem Prüfer an der Ostfalia nicht vorenthalten. Mit einer positiven Rückmeldung des Profs, dass alles in Ordnung ist und so durchgestartet werden kann, macht die Arbeit auch gleich noch mehr Spaß.
Bis die Bachelorarbeit aber beendet ist fehlt es noch etwas an der Programmierung, die mittlerweile aber auf einem guten Weg ist. Danach ist die Dokumentation ein Klacks. Teilweise denke ich sogar beim Schreiben auf Englisch.
Außerhalb der Arbeit bin ich teilweise mit Freunden von Murilo unterwegs. Nicht jeder kann hier Englisch, aber ich werde gelegentlich für mein Portugiesisch gelobt. Das Hörverständnis ist deutlich ausgeprägter als mein Sprachvermögen, weil die Artikel, der Satzbau und die Konjugation nicht ganz ohne sind. Aber das ist in jeder neuen Sprache so und durch die tägliche Praxis wird es nach und nach besser.
29 – Allgemeine Auffälligkeiten
Da ich nun nach mittlerweile etwas mehr als drei Monaten schon einiges in Brasilien erlebt und gesehen habe, wollte ich an dieser Stelle mal darüber berichten.
Recht früh ist mir bereits aufgefallen, dass man in den Supermärkten geradezu mit Plastiktüten überschüttet wird. Leider ist es eher selten mehrfach verwendbare Taschen zu verwenden. Auch gibt es Berufe, die zumindest in meiner Gegend in Deutschland eher unüblich sind, wie den Packer an den Kassen, den Tankwart – ja, man muss nicht selber tanken, nur bezahlen – und den Kassierer im Bus.
Auf der Straße wird deutlich häufiger gehupt. Dazu gibt es die unterschiedlichsten Anlässe - es beginnt beim Aufschließen und Abschließen von motorisierten Fahrzeugen. Dann zur Begrüßung und Verabschiedung, um jemanden in eine Lücke zu lassen, zum Bedanken, dass einer Platz für eine Lücke gelassen hat, aber auch zum Warnen.
Oft wird man an die kulturellen Unterschiede hinsichtlich Pünktlich- und Zuverlässigkeit, aber auch Organisation erinnert, ohne alle Brasilianer da jetzt über einen Kamm scheren zu wollen. Ausnahmen gibt es immer!
Im Gegensatz zu Deutschland vermisst man an kalten Tagen die Heizung und Isolierung etwas. Dies liegt an der Bauverordnung, habe ich mir sagen lassen.
Positiv ist hervorzuheben, dass die Menschen äußerst offenherzig auf einen zugehen. Während man hier über deutsche Medien von angezündeten Asylbewerberhäusern, Schlägereien gegenüber Ausländern und zunehmenden Fremdenhass in Deutschland informiert bleibt, wird man hier in Brasilien überall mit offenen Armen empfangen. Die Leute interessieren sich, wo man herkommt – vielleicht gerade weil man auffällt. Es wird regelrecht mit einem angegeben und man ist Stolz einen Deutschen bei sich zu haben. Das Menschliche steht also viel mehr im Vordergrund. Ebenso erfährt man diese besondere Nähe durch die besonders stark ausgeprägte Mentalität des Teilens. Gerade im Süden, in Rio Grande do Sul, bemerke ich das am Chimarrão, einem regional viel getrunkenen Mate-Tee-Getränk. Man trinkt den Becher aus, füllt heißes Wasser nach und gibt ihn weiter. Des Weiteren bemerkt man es auch beim Churrasco, wo es selten Teller für jeden gibt, sondern meist eine Holzschale, in der stückchenweise für jeden kleine Fleischportionen griffbereit liegen. Letztlich aber auch beim Bier. Ist es in Deutschland doch üblich, dass man sich ein Bier bestellt und es allein trinkt, wird man hierzulande gefragt, wie viele Gläser man für seine Freunde haben möchte, wenn man gemeinsam aus ist.
All das regt mich sehr zum Nachdenken an.
28 – Ein deutscher Tag mit Oktoberfest in SCS
Samstag den 10.10. war ein Tag an dem es hier so richtig deutsch wurde. Ich ging mit Hannah, der netten Schwäbin die ich bereits in Abschnitt 19 erwähnte, ins Stadtzentrum. Dort fanden wir im Supermarkt aus Deutschland importierten Lebkuchen. Er schmeckt hier wirklich genauso wie man es kennt. Danach weiter zum Platz vor der Kathedrale, an dem eine kleine Karaoke Show mit deutschen Liedern veranstaltet wurde. Hier konnten wir den Veranstaltern etwas jugendlichere Lieder zeigen, weil wir diese bayerische Musik nicht so mögen. Einen Tag zuvor wurden wir vom Sprachzentrum der UNISC mit einem T-Shirt versorgt, so dass wir auch im Namen der Uni dort Flagge zeigen konnten. Alle waren begeistert echte Deutsche kennenzulernen und fotografierten und filmten was die Smartphones hergaben.
Der Tag schritt etwas voran und Lebkuchen machen auch nicht lange satt; so waren wir froh ein Restaurant zu finden, das auch deutsche Gerichte anbietet. Neben Eisbein undApfelstrudelgab es dort auch Schnitzel mit Pommes. Einzig verwundert hat uns, warum ein Apfelchutneymit Nelken dazu gereicht wird. Aber gut, frisch gestärkt konnte die Abendvorbereitung beginnen.
Mittlerweile hat nämlich das Oktoberfest in SCS begonnen. Neben dem in München und Blumenau zählt es zu den größten Oktoberfesten der Welt. So besuchten wir mit ein paar guten Bekannten von hier zusammen das Fest. Es war zwar äußerst regnerisch, aber die Laune ließen wir uns davon nicht verderben. Wir besorgten uns zunächst einen Tirolerhut, den zugegeben so ziemlich viele hier getragen haben. Einige haben sich sogar typisch süddeutsche Trachten angezogen. Den Rest des Abends genossen wir Bier und Brezel, wobei man vielleicht erwähnen sollte, dass das Bier etwas wässriger geschmeckt hat. Es wurde zu Live Musik gesungen und getanzt bis tief in die Nacht.
Eine Woche drauf am 17.10. wiederholten wir die Feier. Dieses Mal hatten wir Glück, dass es nicht geregnet hat und wir somit auch die Fahrattraktionen ausprobieren konnten.
Viele fragten wie das Fest im Vergleich zum Original in München ist. Aber weil ich dort noch nicht war, weil meine Geldbörse da bisher nicht hinwollte, konnte ich dazu nichts sagen.
27 – Ende Praxisprojekt - Startschuss Bachelorarbeit
Am 09.10. beendete ich das Praxisprojekt. Somit konnte ich direkt den darauffolgenden Montag mit der Bachelorarbeit anfangen. Zunächst bastelte ich mir eine Vorlage zurecht mit allen nötigen Formatierungen. Jedoch vermisste ich etwas die Designkonzepts und Vorschriften bzgl. der Seitenlayouts in der Fakultät – aber auch dies konnte schnell geklärt werden.
Danach überlegte ich in Absprache mit dem mich an der UNISC betreuenden Professor eine Gliederung der Arbeit, die es später noch zu verfeinern galt. Zum Glück sind nun alle Teile, die ich benötige angekommen. Nun heißt es in den nächsten Wochen Literatur und weitere Quellen nach den benötigten Informationen durchstöbern, programmieren und debuggen.
26 – Die brasilianische Hochzeit
Wie bereits erwähnt wurde ich gleich bei der ersten Geburtstagsfeier zu der Hochzeit von Murilos Cousine eingeladen. Am 03.10. war es dann soweit. Mit der ganzen Familie ging es von SCS etwa eine Autostunde nach Encruzilhada do Sul. Dort wurde zunächst das Hotelzimmer bezogen und sich in Schale geschmissen. In den frühen Abendstunden wurden wir dann zur Kirche gebracht. Diese war komplett gefüllt. Zu meiner Freude wurde auf die aus Deutschland bekannte Orgelmusik verzichtet. Stattdessen hat ein Gitarrist (Sänger) und Violinist für die musikalische Untermalung gesorgt.
Erst wurden alle Trauzeugen und Trauzeuginnen an je einem Rand des Altars gebracht, wo sie sich nebeneinander aufreihten. Dann kam der Bräutigam zum Altar und kurz darauf die Blumenkinder nach vorne. Nach einer kurzen Wartezeit schlussendlich die Braut, die wie üblich von ihrem Vater gebracht wurde. Die Zeremonie konnte nun beginnen.
Der Geistliche hat zunächst viel geredet. Immer wieder gab es Musikpausen. Dann musste das Paar Kerzen anzünden und Sand zusammenschütten. Alles um irgendwie die Liebe zueinander zu symbolisieren. Fand ich recht spannend. Bisweilen habe ich eine deutsche Zeremonie noch nicht gesehen.
Letztlich wurde von den Eltern noch der Segen gespendet, das Paar selbst, aber auch alle TrauzeugInnen unterschrieben und dann verließen die beiden unter einem Schwerterbogen von Spalierstehenden Polizisten (weil der Bräutigam Polizist ist) die Kirche. Damit war die Zeremonie beendet und es konnte zum weiteren angenehmen Teil des Abends in einem Festsaal übergegangen werden. Die Feier ging bis zum Morgengrauen; es war hell, als ich am Hotel ankam.
Der darauffolgende Mittag begann mit einem gigantischen Churrasco. Es mussten knapp um die 100 Menschen satt werden. Dies war etwa drei Stunden später zu Ende. Insgesamt ein Erlebnis, was ich noch lange in Erinnerung behalten werde.
25 – Brauereibesichtigung Heilige
Hier in SCS wird eines der besten und bekanntesten Biere aus ganz Rio Grande do Sul gebraut – Heilige. Durch ein Angebot vom Sprachzentrum konnte ich mit weiteren Portugiesischkurs-Teilnehmern am 02.10. die Brauerei besichtigen.In dieser Mikrobrauerei wird noch einiges von Hand erledigt. So haben wir einen Einblick in den Brauereialltag und auch der Technik dahinter bekommen können, einige Proben gekostet und die Räumlichkeiten angesehen. Es kommt sogar Malz aus Deutschland (aber auch aus den USA und Brasilien). Nach etwa einer Stunde war die Führung zu Ende und wir um einige Informationen rund um den geschmackvollen Gerstensaft reicher.
24 – Café Colonial
In der Zwischenzeit wurde ab und zu mal ein Café Colonial besucht. Dies ist typisch für den Süden Brasiliens. Viele sind hier der Meinung, dass deftiges Essen und Süßes zugleich typisch deutsch wäre. So gibt es dort z. B. kleine Pasteten gefüllt mit Fleischsalat und Vanillepudding – ja, wirklich gewöhnungsbedürftig.Ansonsten kann man hier von Torten und Kuchen, über Pralinen und weiterem Süßgebäck auch Wurst, Minipizzen und –burger, usw. essen. Der Fantasie sind hier scheinbar keine Grenzen gesetzt, wie gesagt teilweise auch zusammen! Das ganze gibt es als Kilo-Essen, oder All-You-Can-Eat.
23 – Fortschritt am Praxisprojekt
Auch wenn ich viel von Aktivitäten außerhalb der Universität schreibe, der Hauptalltag spielt sich nun mal hier an der Uni ab. Als nächste Änderung wurde der ESP 8266 V1 gegen einen ESP 8266 V7 eingetauscht. Dafür sieht man Fortschritte beim Bau des Autos. Bis vor einer Woche ging ich noch davon aus, dass kein Teil mit einem anderen verbunden ist.Aber nun ist es beinahe fertig. Mein Code nur leider nicht. Der Aufbau einer Website gestaltet sich bisweilen noch schwieriger als gedacht; war es ja auch kein Thema im Studium.Ich bin mir bisweilen noch uneins was die Gestaltung und ein mögliches Framework angeht und hoffe auf baldige Erleuchtung. Bis dahin muss ich noch weitere Informationen in den nächsten Tagen sammeln.
22 – Festival da Cerveja Gaúcha
Am Wochenende des 25.09. und 26.09. wurde in SCS ein Bierfest gefeiert. An die 50 Brauereien stellten hier an vielen Ständen zu Livemusik ihre Hopfen- und Malz-Produkte zur Verkostung bereit. Bedingt durch den unverkennbaren deutschen Akzent fiel ich meist nach kurzer Zeit auf. Dies brachte aber auch zum Teil etwas Gutes mit sich; so ließen sich manche Stände nicht lumpen und gaben einem für die lange Anreise eine Gratisprobe. Ebenso gab es dort echte bayerische Brezel, die eigens importiert und auch in der Stadt gekauft werden können, aber auch Klassiker wie Pizza oder mexikanische Burritos. Gezahlt wurde dabei in einer eigenen Währung, die Pila heißt, wobei 1 Pila = 1 R$ ist aber ein Rücktausch nicht möglich war. Das Festival wurde bis in die Nacht genossen.
21 – Semana Farroupilha
Vom 14.09. bis zum 20.09. wurde in SCS, sowie in vielen weiteren Städten in Rio Grande do Sul, die SemanaFarroupilha, also eine Woche das Ende der RevoluçãoFarroupilha, gefeiert. In dieser Woche gab es u. A. auch eine Tanzaufführung in der Grund- und Mittelstufe, die sich auf dem Unigelände befindet. Zudem waren alle Kinder in traditioneller Tracht gekleidet und es wurde die Nationalhymne vor der Flagge gesungen. Richtig patriotisch!
Vom Sprachkurs aus machten wir einen Ausflug dorthin. Klar, dass wir sofort aufgefallen sind und einige wissen wollten, wer wir sind, woher wir kommen, etc. So sind wir nach etwa einer halben Stunde mit einigen Eindrücken reicher wieder zurück zum täglichen Tagwerk gegangen.
20 – Serra Gaúcha
Neues Wochenende, neuer Ausflug. Am 12.09. habe ich mir Sierra Gaúcha, genauer gesagt Garibaldi und Carlos Barbosa, mit einer Gruppe Tourismus Studenten angesehen.
Es ging also mit dem Bus morgens um 7 Uhr nach Garibaldi zur Besichtigung der Stadt und von Peterlongo. Brasiliens erste Wahl in Sachen Champagner und soweit ich weiß auch einer der wenigen Hersteller, die Champagner außerhalb der Champagne so nennen dürfen. Nach einer netten Führung mit anschließender Degustation ging es nach Carlos Barbosa, wo eine spannende Zugfahrt mit „Maria Fumaça“ auf uns wartete. Während der etwa eine Stunde andauernden Fahrt mit mehreren Pausen, wurden kleine Kostproben der örtlichen traditionellen Sangeskunst, meist begleitet durch einen Akkordeon dargeboten. Ein kurzes Theaterstück nach der Fahrt gab Aufschluss über die überwiegend italienisch-stämmige Bevölkerung in Sierra Gaúcha (im Gegensatz zu SCS). Es ging weiter ins Hotel mit Führung durch selbiges, damit die Tourismus Studenten auch etwas dabei lernen konnten. Am Abend wurde beim Essen ein Gaúchotanz mit Männern und Frauen zu Livemusik aufgeführt – es war auch mal etwas neues dabei.
Am nächsten Tag wurde morgens nach ausgiebigem Frühstück ausgecheckt und der „Caminhos de Pedra“ bestritten; ein Rundweg in einer etwas bergigen Gegend. Hier besuchten wir das Haus der Tomaten, das Haus des Erva-Mate(tees) und das Haus der Schafe. Jeweils in den Häusern werden typische Produkte hergestellt. Doch eins hatten alle gemeinsam: es wurden Cremes, Seifen etc. jeweils mit dem Produkt hergestellt. Hinterher ging es mit allen Eindrücken und Erlebnissen wieder zurück nach SCS.
19 – Projektänderungen
Was wäre das Leben ohne Veränderungen? Dies dachte ich mir, als ich nach dem verlängerten Wochenende am 08.09. wieder am Projekt arbeiten wollte und mir zu Beginn mitgeteilt wurde, dass der ArduinoMega 2560 keine Verwendung am Elektrofahrzeug mehr findet. Stattdessen wird nun ein ESP 8266 V1 eingesetzt. Da dieser Mikrocontroller ein komplettes Wi-Fi-Interface On-Chip mitbringt, ist es nun nicht mehr nötig den Raspberry Pi ebenfalls auf dem Fahrzeug zu montieren. Somit war erneut tagelanges Einlesen und Testen vergebens. Ich hoffe dass das nun die letzte Veränderung bleibt, weil sich in mir langsam das Gefühl ausbreitet, dass ich kaum noch Zeit habe. Immerhin sind es nur noch knapp 3 Monate. Die sind schnell um.
Also nahm ich mir in den nächsten Tagen wieder einschlägige Foren vor, wälzte Datenblätter und versuchte Tutorials nachzuvollziehen.
Die einzige angenehme Neuerung: Am Freitag habe ich Hannah, eine nette Deutsche aus Baden-Württemberg im Portugiesisch Kurs kennengelernt. Sie macht hier ein freiwilliges soziales Jahr in der Diözese. Ich habe mich jedenfalls gefreut - kann man also wieder etwas mehr Deutsch reden.
18 – Tag der Unabhängigkeit
Der 07.09. ist hier in Brasilien der Tag der Unabhängigkeit gegenüber Portugal. Anlässlich dieses Feiertages fanden Paraden von Schülern, Sportlern, Cheerleadern, Pfadfindern und Musikkapellen statt. Aber als Abschluss durfte natürlich ein großer Zug des Militärs nicht fehlen mit Soldaten, Geländefahrzeugen, Trucks und auch einem Panzer.
Das soll auch in anderen Städten hier Brauch sein, habe ich mich erkundigt.
Viele Familien feiern diesen Tag zusammen, es wird zusammen gegessen und sich unterhalten etc. So war es dann auch bei meiner Gastfamilie.
17 – Zum Canyon in Itaimbezinho und Park in Canela
Früh morgens um 5 Uhr war am Samstag den 05.09. Abfahrt an der UNISC. Bei Murilo war um die Uhrzeit noch Besuch vom Vorabend. Es wurde Churrasco gemacht; ich war früh schlafen und habe verzichtet.
Einige Stunden später, so gegen 10 Uhr, erreichten wir den Canyon. Nebel! Überall war nichts als Nebel zu sehen. Vielleicht 50 m bei aller Liebe. Mehr nicht. Klar dass die Aufregung auf Seiten der Exkursionsteilnehmer groß war, hatten sie sich doch so gefreut – und das nach der langen Busfahrt. Tja, aber gegen das Wetter ist man nun mal machtlos. So blieben mir wenigstens die schönen Erinnerungen von damals, 2 Jahre zuvor, als ich zum ersten Mal den Canyon besucht hatte.
Weiter ging es zu einem rustikalen Restaurant mit traditionell typischer Küche. Nach dieser Stärkung fuhren wir weiter in einen Park in Canela. Hier war das Wetter deutlich besser. Gut genug für Fotos zumindest. Von oben sah der Park schon gut aus. Aber man konnte mit einigen Treppen die gut 138 m runter zum Fuße des Wasserfalls gehen. Unten angekommen haben mir die Beine gezittert, nur vom Treppensteigen. Der Blick dort war schön und so verweilte man einige Minuten. Doch es half alles nichts; auf dem Weg runter war es ja bereits klar. Man muss seinen Kadaver da auch wieder hochschaffen. Also habe ich jedes Bisschen Energie zusammengenommen und bin mit mehreren Pausen da hoch.
Danach ging es mit dem Bus nur noch wieder zurück nach SCS, wo wir gegen 22.30 Uhr ankamen. Nun hieß es Abschied nehmen von der Truppe, die man in den 14 Tagen schon echt lieb gewonnen hat – sie mussten weiter nach Rio de Janeiro. Es gab herzliche Umarmungen und nette Worte. Falls einer von euch das hier liest: Es war echt eine coole Zeit mit euch!
16 – Die Woche in SCS mit der Exkursion an der UNISC
Montag der 31.08. Früh morgens um 8 Uhr begann die Woche der akademischen Aktivitäten für die Exkursionsgruppe. Nun wurde jeden Tag morgens an Robotern gebastelt, die einer schwarzen Linie auf dem Boden folgen sollten undnach dem Mittag gab es einen Portugiesisch Kurs. Im Anschluss daran besuchten wir Unternehmen aus der Region und programmierten abends in Java an einem Pokerspiel.
Gleich am ersten Tag hat meine Gruppe das Programm für den Roboter fast fertig geschrieben; das Layout stand auch schon fest. Im Gegensatz zu den anderen Gruppen haben wir uns gegen eine Panzerlenkung entschieden und schraubten dafür an einer Variante, die einem Trike ähnelt (Hinterachse angetrieben, ein lenkbares Vorderrad). Der erste Test mit dem Lenkservomotor und den damit gekoppelten 2 LDRs war erfolgreich. Später kamen hier noch einige Probleme mit der Energieversorgung hinzu.
Wir besuchten einen Spielwarenhersteller namens Xalingo. Hierbei ist aufgefallen, dass erstaunlich viel Handarbeit eingesetzt wurde. So hat z. B. eine Frau nur Puzzleteile nach der Herstellung mit einem kleinen Hammer in einen Karton geklopft.
Abends wurde uns dann das Texas Hold’em Framework vorgestellt. Hier galt es nun den Spieler am Pokertisch, der bislang nur nach dem Zufallsprinzip die Runde mitspielte, die Karten wegwarf oder all in ging, zu verbessern. Dabei war es z. B. wichtig den Scorewert der Handkarten zu ermitteln. Hierfür blieb aber nur bis Donnerstag Zeit. Dann wurden alle 12 entworfenen Spieler an den virtuellen Tisch gesetzt und einige hundert Spiele im Schnellverfahren gespielt – mein Team hat leider nicht gewonnen.
Dienstag sah der Tag ähnlich aus. Am Roboter begannen wir die Linienerfassungseinheit auf ein Mini Breadboard zu verdrahten; dazu waren auch Lötarbeiten nötig.
Wir besuchten Imply, ein Elektronikunternehmen, dass Unterhaltungselektronik, aber auch alltägliches, wie Drehkreuze für Stadien, Geldautomaten oder Anzeigetafeln, herstellt. Hier gab es schon etwas mehr Automatisierung zu sehen. Zu Freude aller wurde auch wieder der Raum mit den Ausstellungsspielgeräten besucht. Hier gab es den Doppelflipper, eine Bowlingbahn und viele weitere spaßige Dinge, mit denen man sich den ganzen Tag hätte beschäftigen können.
Mittwoch stand der Besuch von MetalúrgicaMor an. Dieses Unternehmen stellt so ziemlich alles her (Übertreibung!). In der großen Halle der Ausstellungsstücke waren Küchenartikel, Leitern und Wäscheständer, bis hin zu Gartenmöbeln und Schlauchbooten auch Grillzubehör u. v. m zu sehen. Hier herrschte der größte Automatisierungsgrad, den ich bei den Unternehmen hier in SCS sehen konnte. Das vollautomatische Hochregallager ließ Erinnerungen an die Dimensionierung des Fahrantriebs für eine Klausur wieder aufleben.
Abends ging es dann mal zur Ausnahme feiern mit der ganzen Gruppe. Es wurde getanzt, gesungen und gelacht - wir hatten viel Spaß.
Donnerstag war schließlich der letzte Tag der Aktivitäten, weil die Gruppe Freitag nach Santa Maria zur UFSM gefahren ist. Unser Roboter hat sich anfangs wacker geschlagen, doch die ganze Runde auf der Linie hat er leider nicht geschafft.
Freitag war für mich ein normaler Tag, der mit Portugiesisch Unterricht begann und mit der Projektarbeit endete.
15 – Fußball und traditionelle Musik
Sonntag der 30.08. Die Gluthitze hat SCS erreicht – 35 °C und keine Wolke am Himmel. Bei diesen Temperaturen Fußball spielen? Na gut, es stand ja auf dem Programm. Kurz vor dem Anpfiff gab es noch einige letzte Instruktionen, dass das Spiel nicht allzu ernst genommen werden solle. Vor zwei Jahren gab es hier ein Opfer, das ins Krankenhaus gebracht werden musste; das sollte nicht wieder passieren. So wurden wir zu unserem eigenen Schutz zu Nachsicht im Zweikampf um den Ball gefordert – hatten wir schließlich alle (mit Ausnahmen) nur Sofakondition und waren gewohnt viel vor dem Computer zu sitzen oder uns mit Formeln zu beschäftigen, während wir gegen eine der Fußballnationen überhaupt antraten. Auch wenn es selbst nur Studenten waren.
Anpfiff, das Spiel ging los. Schon klingelte es. Der erste Ball in unsrem Kasten. Das können wir auch, dachten sich die etwas sportlicheren Mitstreiter unserer Mannschaft. Doch dann gab es wieder ein Tor. Zwischenzeitlich stand es sogar 7:1! Nur eben für Brasilien. Dann fielen noch zwei weitere Tore. Es stand 8:2 für Brasilen; dann wurden die Teams neu verteilt und Deutsche mit Brasilianern gemischt gespielt. Kurze Zeit später erklärten wir das Spiel für beendet. Ich war fix und fertig von der ungewohnten vielen Bewegung – und das bei dieser Hitze!
Einige Minuten später wurde uns in einem kleinen Gebäude in der Nähe des Sportplatzes dann ein ganz besonderes Kulturgut dargeboten. Es wurde traditionell nach Gaúcho (die Einwohner von Rio Grande do Sul nennen sich so; so wie ich z. B. Niedersachse bin) Art getanzt. Erst nur die Männer, später Männer und Frauen zusammen. Es war eine wahre Augenfreude.
Die Show ging in etwa 20 min. Dann wurden nach der Nationalhymne endlich die Snacks und Getränke freigegeben. Ich spielte noch eine kleine Runde Volleyball, dann musste erneut über Nacht viel Kraft getankt werden für den morgen anstehenden langen Arbeitstag.
14 – Rückreise nach SCS
Ganze 13 h fuhren wir von Foz do Iguaçu über Nacht den weiten Weg bis nach SCS. In dem äußerst bequemen Bus konnte man sich gut ausruhen und mein Platz war glücklicherweise mit einer Steckdose ausgestattet. Damit waren kleine Arbeiten am Laptop und das Senden der neuesten Nachrichten an Freunde und Familie auch kein Problem.Gegen 11 Uhr kamen wir am Campus der UNISC an und wurden freundlich von einer Mitarbeiterin des AAII noch im Bus empfangen. Wir deponierten das Gepäck in einer Umkleidekabine bei den Gastronomie-Studenten und wurden von der Präsidentin der UNISC, Frau Carmen Lúcia de Lima Helfer, im Hauptgebäude begrüßt. Es wurde ein Gruppenfoto geschossen und dann ging es mit der ersten Stunde des Portugiesisch-Kurses los. Für mich war alles kein Problem, aber die anderen Exkursionsteilnehmer hatten mit der Erklärung unbekannter Wörter ebenfalls auf Portugiesisch sichtlich Probleme.
Es ging weiter mit einer Campus Führung, die ich zuvor noch nicht erhalten hatte. Danach folgte der große Augenblick, an dem jedem seine Gastfamilie zugeteilt wurde – selbstverständlich mit kleinen Snacks und Getränken.
Der eigentlich nicht ganz so anstrengende Tag raubte mir scheinbar doch einiges an Kraft; so wurde ich nach diesem Ereignis (ich hatte meinen Mitbewohner ja bereits) von Murilos Mutter nach Hause gebracht und fiel todmüde ins Bett.
13 – Das Wasserkraftwerk ITAIPU – Binacional
Einen Tag später hatten wir einen Termin für eine große Führung auf dem Gelände von ITAIPU. Wir wurden am Hotel mit dem Bus abgeholt und fuhren zum Hauptgebäude, wo uns zuerst ein Film über Wasserkraftwerk und seine Signifikanz gezeigt wurde. Im Anschluss daran ging es in das Naturreservat RefúgioBiológico. In diesem mehrere Quadratkilometer umfassenden Teil werden bedrohte Tierarten zu ihrem Schutz gehalten und zur Fortpflanzung animiert. Dazu zählen u. a. viele Vogelarten, Leoparden, Krokodile, Schildkröten und Wasserschweine. Ebenso wurde eigens für Fische, deren natürliche Route wegen des Baues des Wasserkraftwerkes gestört wurde, eine Ausgleichsroute geschaffen, die hilft die Fischpopulation und Artenvielfalt aufrecht zu erhalten. Es wurden auch von den Mitarbeitern mehrere Millionen Bäume gepflanzt. Also insgesamt ein äußerst interessantes Unternehmen, dass es versteht der Natur auch etwas zurückzugeben und somit ihre Energie noch sauberer aussehen zu lassen.
Nach einer Mittagspause begann die Tour durch das Wasserkraftwerk. Glücklicherweise wurde bei unserer Tour das Paket für technisch versierte Menschen gebucht. So wurden uns auch die kleinsten Details (ggf. auf Nachfrage) erklärt. Es ging von einem Aussichtspunkt bin ins Innere des Kraftwerks. Dort haben wir die u. a. eine Welle gesehen, die die Turbine mit dem Generator verbindet, sowie diverse Schaltschränke, Schaltwarten und Leitstände. Da das Kraftwerk binational (Brasilien und Peru) aufgebaut wurde, arbeiten an den Ständen jeweils Techniker, Ingenieure etc. beider Länder. Es wurde uns die Wartung und Energieverteilung in beide Länder erklärt.
Mir hat die Tour riesig gefallen, weil es auch das erste Mal war, dass ich ein Kraftwerk dieses Ausmaßes gesehen habe. Man könnte etwa 12 Atomkraftwerke damit ersetzen – äußerst beeindruckend!
Im Anschluss daran machten wir eine Fahrt mit dem Katamaran auf dem Stausee. Hier konnte man nach diesem eindrucksvollen Tag den Klängen eines Saxophonisten im Sonnenuntergang lauschen, sich austauschen und ggf. das eine oder andere Getränk genießen. Kurz nach dem Anlegen stiegen wir wieder in den Bus ein und wurden zu einem komplett leeren Restaurant gebracht in dem wir uns all-you-can-eatChurrasco gönnten.
Mit vollem Bauch stiegen wir in den Reisebus ein um die Reise nach SCS zu starten.
12 – Zu den Wasserfällen
Früh morgens am 26.08. flogen wir über Rio de Janeiro weiter nach Foz do Iguaçu, wo wir gegen Mittag ankamen. Der Weg zum Hotel war ziemlich kurz. Doch bereits am Flughafen und auch am Hotel sind mir Plakate von Helikopterflügen über die Wasserfälle aufgefallen und ich bin noch nie zuvor mit dem Heli geflogen. Vorerst ging ich davon aus, dass das viel zu teuer ist und kümmerte mich um den Check-In mit denselben Kollegen, wie in Salvador.
Als das nun erledigt war, erreichte mich die gute Nachricht: eine Exkursionsteilnehmerin hat nach dem Preis für einen Flug gefragt. Es war günstiger als angenommen und dafür, dass man wahrscheinlich nur einmal in seinem Leben hier her kommt, günstig genug. Also teilte sich die Gruppe nun auf. Manche sind direkt in den Naturpark gegangen, und wir (eine kleine Truppe von 4 S tudenten) sind erstmal zum Heliport. Dort gaben wir kurz unsere Namen an und zahlten die lächerlichen knapp 80 € für den Flug einmal über die Wasserfälle und zurück. Also rein in den Heli und los ging das. Wir überflogen Wälder und Flüsse. Man konnte bis zum Horizont nur Bäume sehen. Dann tauchten sie wie plötzlich vor uns auf – die Wasserfälle. Bei überwiegend klarem Himmel waren, kamen sie mir geradezu mächtig anmutend vor und von einer Schönheit gesegnet, die seinesgleichen sucht. Dieser Moment war so atemberaubend, dass es mir schwer fällt hier gerade für euch in Worte zu fassen.
Nach diesem Erlebnis gönnten wir uns Empanadas (frittierte Teigtaschen mit Hackfleisch- und Ei-Füllung) – eine Spezialität aus Argentinien; die Grenze war ja nur 8 km weit weg. Nun ging es weiter in den Park. Hierzu fahren extra alle paar Minuten - man muss wirklich nicht lange warten - Busse durch den Park. Wir nahmen eine der letzten Haltestellen und eine kleine Treppe weiter sahen wir erstmals die Wasserfälle von unten; nach wie vor schier unbeschreiblich. Selfie folgte auf Selfie, eine Panoramaaufnahme jagte die andere. Es artete in ein regelrechtes Fotoshooting aus, bei dem man teilweise auch gut durchnässt wurde. Nichts desto trotz entstanden Aufnahmen, an die ich mich mein Leben lang erinnern werde.
Ab und zu konnte man ein paar Quatschis sehen, die den Parkbesuchern Essen stibitzten. Während ich versuchte dies auf Foto und Video festzuhalten, trafen wir letztlich wieder die übrige Exkursionsgruppe. Wir knipsten noch ein paar Bilder bei Sonnenuntergang und auch das obligatorische Gruppenbild durfte nicht fehlen. Dann ging es auch schon wieder zurück zum Hotel, wo wir uns nach einem gemeinsamen Abendessen schlafen legten um fit und aufnahmefähig für den folgenden Tag zu sein.
11 – Die BRASERO-Konferenz
Am 24.08.startete nach einem guten Frühstück mit vielen netten Deutschen die BRASERO-Konferenz. Hier sollten nun also die nächsten zwei Tage die neuesten Innovationen auf dem Gebiet der Serviceroboter präsentiert und erläutert werden. Da der Konferenzraum sich direkt im Untergeschoss des Hotels befand, war die Anreise die leichteste Übung. Es gab eine kurze Begrüßungsansprache, dieses Mal ohne Singen der Nationalhymne. Daraufhin reihte sich ein Vortrag an den nächsten; immer mit anschließender Zeit für Fragen oder Anmerkungen.
Manchmal neigen die Brasilianer leider dazu die Klimaanlagen gefühlsmäßig zu hoch einzustellen (außen >30 °C, innen so kalt, dass man lange Bekleidung tragen muss um nicht zu frieren). So fand sich schnell das erste Opfer auf deutscher Seite, das den Tag mit viel Bettruhe verbringen musste.
Ich war schwer enttäuscht, dass das Angebot an Snacks und Getränken in den Pausen im Gegensatz zur Konferenz 2 Jahre zuvor deutlich abgenommen hat. So sind wir als Gruppe in der Mittagspause auf der Suche nach einem Snack bei Subway, McDonalds oder im Supermarkt fündig geworden. Währenddessen wurden auch alle möglichen Banken und Geldautomaten abgeklappert, weil es mit deutschen VISA-Karten scheinbar unfassbar schwer ist, in Brasilien Bargeld zu bekommen. Zugegeben, mit meiner MasterCard ist es auch nicht einfach. Aber es hat zumindest den Anschein, dass ich an mehr Banken Bares bekomme.
Am frühen Nachmittag wagte ich dann mit einigen Anderen den Weg runter zum Wasser. Es war kein leichter Weg; er war steinig und schwer. Na gut, es war zwar nicht der beste Strand, aber es gab immerhin Sand und man konnte es wagen sich ins Wasser zu begeben. Aber wirklich schwimmen wollte ich dann doch nicht. Die Wellen hatten hier in Salvador eine Kraft; sowas habe ich noch nicht erlebt. Man konnte kaum normal stehen und hat man dann nach einer Welle Halt gefunden, zog es einem den Boden unter den Füßen weg. Nichts für mich.
Abends besuchten wir gemeinsam ein Restaurant, in dem wir zuerst das Buffet kosteten. Die Mehrheit hatte sich spontan in die Steaks verliebt, die zart, saftig und genau richtig gebraten waren. Danach wurde uns eine Show auf der Bühne des Restaurants präsentiert, die ich in der Form so auch noch nie gesehen habe. Es wurde gesungen, getrommelt, man hat Capoeira vorgeführt und einige Damen tanzten Candomblé. Später wurde das Publikum mit in einen Tanz eingespannt, sodass die Bühne rasch mit einer tanzenden Menschenmenge gefüllt war.
Am zweiten Tag der Konferenz, der prinzipiell ähnlich wie der erste Tag ablief, habe ich mich in den Pausen mit diversen Snacks eingedeckt. Immerhin steht morgen wieder eine Reise auf dem Plan und wer weiß, wann man da etwas bekommt. Anschließend haben alle ihre Zertifikate für die Teilnahme bekommen, es wurden wieder die Koffer gepackt und sich schlafen gelegt.
10 – Ab nach Salvador – Endlich wieder Deutsche
Es war der 22.08. und dieses Mal konnte ich mich bis 9 Uhr verhältnismäßig sogar ausschlafen. Murilo hat mich wieder zum Busbahnhof gefahren und es ging weiter nach Porto Alegre. Ich hatte genug Zeit eingeplant für ein ausgiebiges Mittagessen. Danach nahm ich die Bahn zum Flughafen, wo um 15 Uhr mein Flieger nach São Paulo ging. Nach einigen Stunden Wartezeit und zumindest einer Stunde Wi-Fi dabei, hob ich erneut ab. Nun mit Kurs auf Salvador.
Kurz nach der Landung bei den Gepäckbändern traf ich sie dann auch: die Exkursionsgruppe der Ostfalia Hochschule, der ich mich für die nächsten zwei Wochen anschließe. Ich habe mich riesig gefreut wieder deutsche zu treffen und jeden Tag deutsch sprechen zu können.
Wir fuhren mit zwei großen Transportern weiter zu unserem Hotel direkt an der Küste des Atlantiks. Nach dem Check-In und einem kurzen Kennenlernen der Zimmerkollegen legten wir uns sichtlich müde von der Reise (ich 15 h, die Exkursion 24 h) schlafen.
Am nächsten Tag wurden wir in der Früh von einer Touristen-Führerin begrüßt und machten eine Tagestour durch Salvador. Zur Freude aller konnte sie fließend deutsch sprechen, weil sie einige Jahre in Deutschland gelebt hat.
Los ging es mit dem Punkt, wo Salvador entdeckt wurde, direkt an einem Leuchtturm. Dann weiter zu einer Kirche, an der man Acarajé (im Prinzip frittierter Teig mit Soße und Krabben) probieren konnte. Wir bestaunten die Statuen in einem See und gingen weiter in die historische Innenstadt zu Märkten, dem großen Fahrstuhl und Kirchen.
Zu Abend hat sich die Gruppe dann aufgeteilt und gegessen. Hinterher saß man zu später Stunde noch in der Hotellobby zu einem netten Gespräch oder Gesellschaftsspiel.
09 – Die dritte Woche
Freudig gestimmt durch den Fortschritt in den letzten Tagen war es nun an der Zeit den Raspberry Pi vorzubereiten. Es gab einiges im Internet zu lesen – immerhin war Linux noch Neuland für mich. Doch einige Tutorials später war das Betriebssystem aufgespielt und eine Internetverbindung zunächst via Ethernet hergestellt.
Zwischendurch wurde mir das Labor der Maschinenbauer gezeigt, die dort an einem Baja für Wettbewerbe arbeiten; scheinbar ähnlich dem WOB-Racing-Team.
Weiter ging es am Pi mit der Installation eines LAMP-Servers (Linux, Apache, MySQL, PHP), der für die Weboberfläche und Datenspeicherung benutzt werden soll. Alles weitgehend einfach und unspektakulär.
Ganz im Gegensatz zu einem besonderen Tag, an dem eine Wand an der UNISC mit Graffiti verziert wurde und ein Chor auf der Bühne, sowie eine Capoeira-Truppe davor alles gab. Mehr habe ich nicht mitbekommen, weil ich mich viel mit den Projekten beschäftigt habe.
Eines Abends ging es spontan zu Freunden von Murilo. Es gab Churrasco mit Live Gitarre und Gesang. Erstmalig habe ich das Fleisch mit brasilianischer Zitrone (schmeckte etwas orangig) überträufelt gegessen. Das war eine Gaumenfreude – Wahnsinn!
Nach diesem netten Abend fühlte ich mich am nächsten Tag (19.08.) so, als wäre ich gut in der Zeit mit dem Praxisprojekt.Da erreichte mich plötzlich die Mitteilung, dass nun die serielle Verbindung von Arduino und Pi durch eine Ethernet-Verbindung ersetzt wird. Okay, somit war der Code von zweieinhalb Arbeitstagen unbrauchbar und ich musste mich in die Programmierung der Schnittstelle auf dem Arduino, die durch eine Steckkarte realisiert wird, einlesen. Der Professor war leider den Rest der Woche ausgebucht und durch die Sprachbarriere konnte ich den Grund hinter dem Schnittstellenwechsel nicht erfahren. Aber gut, ich versuchte mein Bestes in den weiteren Tagen der Woche, konnte aber bei bestem Willen keine Kommunikation herstellen.
Zum Wochenende stand erneut Kofferpacken auf dem Plan. Es geht nach Salvador.
08 – Die ersten zwei Wochen an der UNISC
Auch der schönste Urlaub ist irgendwann mal zu Ende und ich bin ja nicht nur zum Reisen hier. Darum habe ich am 03.08. zum Beginn des Semesters, wie geplant mit dem Praxisprojekt angefangen.
Mein betreuender Professor und ich starteten den Tag mit einem Meeting, in dem wir grob den Rahmen des Projekts absteckten. Im Anschluss bekam ich eine Führung durch mehrere Labore und mir wurde mein Arbeitsplatz, das Labor 28 im Gebäude 17, gezeigt. Dabei lernte ich auch viele weitere Studenten kennen, die ebenfalls in meinem Labor in Projekte eingespannt waren.
Geplant war, dass ich mit einem ArduinoMega 2560 später die Sensoren auslesen werde und die weitere Anbindung an den Server hier geschieht. Der Server soll auf einem seriell angeschlossenem Raspberry Pi laufen. Also begann ich mich mit der Hardware vertraut zu machen. Ich schrieb dazu die ersten kleinen Programme, die eine LED (Licht emittierende Diode) blinken ließen und machte schnell Fortschritte, dass zu Mitte der Woche bereits die serielle Verbindung zum Computer genutzt werden konnte um mithilfe einer kleinen GUI (grafische Benutzeroberfläche) (in Java) die aktuellen Messwerte eines LDR (lichtabhängiger Widerstand) anzuzeigen. Schnell war ich fasziniert, wie zügig der Mega 2560 seine Arbeit verrichtete. Als nächstes programmierte ich die Ansteuerung der PWM (Pulsweitenmodulation) um die LEDs zu dimmen.
Das Schreiben der Programme für den Arduino kam mir dabei wie eine Mischung aus den Programmiersprachen C und Java vor.
Am 06.08. erfolgte dann meine Immatrikulation. Zum Glück ist das Studium an der UNISC für Studenten der Ostfalia Hochschule kostenfrei. Also nicht ganz - man muss an der Ostfalia in dem Semester ebenfalls immatrikuliert sein. Dies macht ein Kooperationsvertrag möglich.
In den nächsten Tagen erledigte ich dann die Speicherung der ankommenden Messwerte in eine MySQL-Datenbank und vor allem das Lesen zweier LDRs und eines Ultraschallsensors, sowie das Schreiben der PWM-Werte für zwei LEDs. Ganz nach dem Motto: schafft man es mit zweien, dann ist es ganz leicht mit ganz vielen. Die Systematik dahinter bleibt ja dieselbe.
Ich erreichte eine Speicherrate von etwa 8-10 Werten pro Sekunde. Das mag sich nach viel anhören, jedoch sind wir noch weit entfernt von Echtzeitanwendungen. Andererseits ist auch noch nicht klar, inwieweit dies notwendig wird, oder wie die aller Wahrscheinlichkeit nach, zeitdiskreite Regelung für das Fahrzeug aussieht. Jedoch ist es schneller als bei meinem ersten Versuch. Da habe ich die Werte zeilenweise übertragen und nun alle Werte in einer Zeile.
Neben dieser Arbeit findet jeden Freitagvormittag der Portugiesisch Kurs statt. Dieser soll helfen das Lernen der neuen Fremdsprache etwas zu unterstützen.
07 – Weiter nach Jericoacoara
Heute war der 27.07. Nach dem Frühstück am Pool in meinem Hotel in Fortaleza ging es gegen 7 Uhr los nach Jericoacoara. Gute 4 h mit dem Bus später ging es noch eine dreiviertel Stunde mit dem Offroad-Auto weiter über Sand und etwas Gras, bis ich schließlich am nächsten Hotel ankam.
Es war schon früher Nachmittag, darum bin ich gleich, erneut mit einem Stadtplan ausgestattet, zum Strand losgezogen. Dort war ich vom Surfangebot sehr erstaunt, auch wenn ich selber nicht surfen kann. Ebenfalls konnte man viele Pferde und Reiter sehen.
Nach einer kleinen Erkundungsrunde und einem erfrischenden Eis bei brennenden 35 °C fiel mir ein Laden ins Auge, bei dem man Touren mit dem Buggy oder Quad buchen konnte. Da fackelte ich natürlich nicht lange und schlug bei einer knapp 5 h Quad-Tour zu. Ich war bis dahin noch nie Quad gefahren und war dementsprechend gespannt.
Hier in Jericoacoara habe ich dann von der Ostfalia vorgeschlagen bekommen, dass ich einen Blog schreiben könnte.
Am nächsten Tag gleich morgens sollte es dann soweit sein. Mein Tour Guide holte mich bei meinem Hotel ab. Er wies mich in aller Kürze in die Handhabung des Quads ein, setzte sich auf seine Cross-Maschine und los ging es.Anfangs ließen wir es noch ruhig angehen, immerhin war ich ja ungeübt. Doch später wurden wir immer schneller. Ich sage euch, mit 70 km/h am Strand langballern, links neben euch das Wasser und die Wellen, rechts von euch kilometerweit nur Sand und ab und zu etwas grün – das bockt schon ziemlich! Wir machten an einigen Plätzen halt für Fotos und zur Erholung, so z. B. an einer Lagune (mit Süßwasser) in der Hängematten im Wasser waren und beruhigende Musik gespielt wurde. Man war selten entspannter.
Am Ende der Tour gab es noch ein Abschiedsfoto und dann genoss ich weiter den Strand und die Umgebung. So einen feinen Sandwie hier habe ich übrigens sonst noch nirgendwo gesehen. Zum Sonnenuntergang zog es so ziemlich jeden vom Strand auf eine Düne, von der aus man einen guten Blick hatte. Es war wirklich ein atemberaubendes Ereignis, nachdem alle zusammen applaudierten.
Im Restlicht gab sich ein Paar dort das Ja-Wort und nur ein paar Minuten später traf sich eine Gruppe zum Capoeira. Insgesamt war es jedenfalls ein schöner Tag, der hoffentlich noch lange in Erinnerung bleibt.
Am darauffolgenden Tag wurde ich schon um 5 Uhr morgens abgeholt und zum Flughafen in Fortaleza gebracht.
06 – Parque Ecológico do Rio Cocó und die Raízes Indígenas
An meinem dritten und letzten Tag in Fortaleza zog es mich zu einem nah gelegenen Park, der mich beim Blick auf den Stadtplan interessiert hatte. Es waren gute 45 min Fußweg dahin, aber ich habe mir ja bequemes Schuhwerk angezogen. So ging ich gemütlich durch den Park spazieren und machte wieder einige Fotos. Es waren erstaunlich viele wildlebende Katzen dort. Man hat aber auch genauso Familien zum Picknick oder als Krieger verkleidete und eine Schlacht nachstellende Jugendliche gesehen.
Als ich mich gegen Nachmittag dann auf den Heimweg gemacht habe, hielt ich weiter Ausschau nach Souvenirs. Dabei kam ich an einer Sternwarte vorbei, bei der Musik zu hören war. Das war nicht irgendeine Pop-Musik oder so. Nein, vielmehr handgemachte Musik, die meine Neugier deutlich weckte. Ich musste wissen, was da los war.
Die Indianer waren los! Ich habe die RaízesIndígenasgetroffen. Ein traditioneller Verein, der sich wie die Ureinwohner verhalten hat. Es wurde getrommelt, geflötet, gepfiffen, gesungen und getanzt mit etwa 50 Menschen. Die Vorstellung ging knapp eine Stunde, bis in den Sonnenuntergang hinein. Danach verkauften sie selbstgemachten Schmuck und volkstümliches Essen. Ich ließ mich an der Stelle auch zu einem Armband hinreißen, als Erinnerung an diese tolle Vorstellung. Eine CD mit den Liedern hatten sie leider nicht. Schade, na gut – weiter.
Da mein Rückweg zum Hotel mich an der Promenade langführt und ich immer noch zu wenige Souvenirs hatte, ging ich noch mal zu den Krimskrams-Händlern um deren Waren zu begutachten. Dort erlangte ein Straßenmaler meine Aufmerksamkeit. So kam es, dass ich gut eine Stunde später ein gemaltes Portrait in der Tasche hatte. Nun musste ich noch meine Sachen zusammenpacken, weil es am nächsten Tag nach Jericoacoara ging.
05 – Canoa Quebrada
Früh morgens um 7.30 Uhr wurde ich an meinem Hotel abgeholt. Wir sammelten die weiteren Mitreisenden jeweils an Ihrem Hotel ein und fuhren knapp 3 h nach CanoaQuebrada. Auf dem Weg gab es eine kurze Geschichtsstunde zum Ort bei kühlen Getränken. Nach der Ankunft war jeder auf sich gestellt - einzig die Abfahrtzeit und Busnummer war wichtig. Ich habe mir eine Tour mit dem Buggy über die Dünen gesichert und bin gleich runter zum Wasser eine Runde schwimmen. Kurz darauf ging die wilde Fahrt über die Dünen (mit einem Ehepaar zusammen) los. Wir machten an zwei Oasen halt um uns kurz abzukühlen, weil die Sonne in der Mittagshitze wieder alles gegeben hat. Ich hatte viel Spaß.
Witzig war ebenfalls, dass jeder Brasilianer mit dem ich gesprochen hatte, wissen wollte woher ich kam; und als ich Deutschland sagte, machten sie eine eindeutige Fußballgeste und sagten mehrmals „sete-um“ in Erinnerung an die letzte Fußball Weltmeisterschaft in Brasilien 2014, bei der Deutschland die Brasilianer 7:1 vom Platz gefegt hat. Scheinen sie als faire Sportsfreunde jedenfalls gut verkraftet zu haben.
Im Anschluss an die Buggytour nutzte ich das Wi-Fi um ein paar Selfies zu verschicken und dann ging es wieder zurück zum Hotel.
04 – Die Reise in der Reise – Aufbruch nach Fortaleza
Es war der 23.07.Murilo hat mich zum Busbahnhof gefahren, dann ging es wieder 2 h mit dem Bus nach Porto Alegre. Dieses Mal mit Azul über São Paulo (GRU), an dem man in der Pause wieder gut Wi-Fi nutzen kann, weiter mit Zwischenlandung in Salvador und Natal nach Fortaleza.
Dort am Flughafen angekommen habe ich das Transportunternehmen kennengelernt, welches mich zum Hotel gebracht hat. Ich habe einen Stadtplan ausgehändigt und weitere Informationen zu der Reise bekommen, bevor es mit dem Transporter weiter zum Hotel ging.
Verdammt war das warm! Im Gegensatz zu SCS mit etwa 10°C waren es hier 30°C und ich hatte noch dieJogginghose an. Die Pulloverjacke war schon ausgezogen.Mein Hotel war als letztes dran. Beim Check-in habe gleich eine Fahrt nach CanoaQuebrada gekauft und bin danach weiter auf mein Zimmer. Dann ging’s gleich ab zum Strand, immerhin hatte ich Hunger - im Flugzeug gab es nur Gummiflugzeuge, Kekse und Kartoffelchips.
Keine drei Gehminuten später habe ich an der Promenade dann einen Imbiss gefunden, wo ich bei Meeresrauschen genüsslich diniert habe. Anschließend bin ich wieder zurück zum Hotel um mich von der erneut langen Reise zu erholen - ist ja schließlich Urlaub.
Am nächsten Tag habe ich ausgiebig gefrühstückt und die Stadt, insbesondere den Strand angesehen.Dabei traf ich noch einen anderen Deutschen aus Bochum, mit dem ich mich viel unterhalten konnte – wie klein doch die Welt manchmal ist. Ich fand es immer noch erstaunlich, dass hier im Winter ähnliche Temperaturen, wie in Deutschland herrschten; nur ungewöhnlich dabei, dass die Sonne so schnell untergeht.Nach dem Sonnenuntergang spazierte ich die Strandpromenade im Dunkeln entlang. Dort waren viele Menschen, die gerade am Wochenende herkommen und Sport treiben, sich treffen und Nippes verkaufen.Aber auch genauso Artisten, und Künstler.
03 – Die 1. Woche bis zum 22.07.
Am 16.07. gab es das erste Mal Churrasco bei Murilo. Das hatte ich noch von der Exkursion in Erinnerung, dass die Menschen hier Fleisch lieben. Murilos Bruder Mauricio kam auch und hat bei der Zubereitung mitgeholfen, während nach und nach weitere Freunde uns besuchten. Nun kam ich das erste Mal dazu wirklich den Brasilianern zuzuhören und versuchen Portugiesisch zu verstehen und auch selbst zu sprechen – eine etwas andere Hausnummer als damals im Kurs, ohne den ich an dieser Stelle aufgeschmissen gewesen wäre.
An der UNISC traf ich den betreuenden Professor und bekam ich allerlei Geschenke, wie z. B. ein T-Shirt, eine vorläufige Busfahrkarte (Prepaid mit NFC), einen Stadtplan und eine Karte vom Campus, damit ich mich zurechtfinden kann. Hier wäre mir eine kleine PDF für mein Handy lieber gewesen, als mit einer Karte in etwa im DIN A1 Format durch die Gegend zu laufen. Aber dennoch war sie hilfreich. So fand sie in der Woche noch gleich Einsatz, als ich die erste Reise in Brasilien geplant habe. Es sollte nach Fortaleza und Jericoacoara gehen, weil es eine traumhaft schöne Gegend ist. Diese Empfehlung habe ich von meiner Portugiesisch Professorin an der Ostfalia bekommen.
Leider habe ich mich auf dem Weg zum Reisebüro sehr verlaufen, obwohl ich Leute nach dem Weg gefragt hatte. Die Adresse war nur leider falsch, sodass ich mit Einbruch der Dunkelheit wieder den Rückweg nach Hause antreten musste.
Am nächsten Tag wurde ich dann netterweise von Murilo zum Reisebüro gefahren, wo mich eine Frau in Empfang nahm, die auch etwas gebrochen Deutsch konnte. Aber da ich mit Wörterbuch und Übersetzungsapp bewaffnet war, war die Verständigung kein Problem – die Reise wurde gebucht.
Ebenfalls in dieser Woche hatte Murilos Vater Geburtstag. Es wurde erneut Churrasco veranstaltet und ich habe einen Großteil seiner Familie kennenlernen dürfen. Ebenfalls waren alle sehr nett zu mir. Was hier an Fleisch aufgefahren wurde war der Wahnsinn; so viel, dass ich dachte, davon könnte eine ganze Kompanie satt werden.Aber es war zart, lecker, auf den Punkt zubereitet. An diesem Tag habe ich mich das erste Mal so richtig versucht auf Portugiesisch zu unterhalten – sehr zur Freude der Familie. Nachdem es den meisten Brasilianern aber sichtlich schwer fällt meinen Namen „Björn“ auszusprechen, was daran liegt, dass es im Portugiesischen keine Umlaute gibt, dachte sich Murilo für mich einen Spitznamen aus. Seit diesem Tag höre ich auf den Namen „Schubaca“.
Zum Ende der Woche musste ich langsam anfangen den Koffer und das Handgepäck zu packen. Die Reise in der Reise stand bevor.
02 – Mein Erster Tag - der 15.07.
Von der Bushaltestelle aus bin ich gleich zum Büro für internationale Studenten (AssessoriaparaAssuntoInternacionaise Interinstitucionais – kurz: AAII) gegangen, wo ich herzlich empfangen wurde. Wie ich noch recht in Erinnerung hatte, sprach eine Dame dort etwas dialektbehaftetes Deutsch, aber immerhin Deutsch! Es war gerade Mittagszeit, also gingen wir in ein (Schnell-)Restaurant auf dem Campus. Dort habe ich dann meinen Mitbewohner Murilo (der zum Glück fließend Englisch sprechen kann) und einen Teil seiner Familie kennengelernt. Die freudige Nachricht gleich nach der Begrüßung: Ich bin herzlich willkommen und darf das Essen gratis genießen – Jackpot!
Im Anschluss wurden mir einige Papiere, die ich auszufüllen hatte mitgegeben. Diese legen die Regeln auf dem Campus und die Gepflogenheiten mit der Gastfamilie fest. Ich wurde mitsamt Gepäck zum Apartment von Murilo gebracht, wo ich nun bis Anfang Dezember wohnen werde.
Alle waren von Anfang an total nett zu mir und haben sich riesig gefreut internationalen Besuch zu haben. Nun musste ich erstmal zurechtkommen.
01 – Die Anreise am 14.07.2015
Meine Reise begann im Haus meiner Eltern, wo ich um 3 Uhr nachts abgeholt und zum Flughafen in Hannover-Langenhagen gebracht wurde. Um 6.20 Uhr ging mein Flieger nach London, wo ich knappe 5,5 S tunden am Flughafen Heathrow verbringen musste. Zum Glück gibt es dort Gratis-Wi-Fi, sodass sich der Aufenthalt recht angenehm gestaltet hatte, auch wenn ich sehr müde war.
Weiter ging es dann über „den großen Teich“ nach Rio de Janeiro, wo ich erstmals seit etwa 2 J ahren wieder brasilianischen Boden unter den Füßen hatte, und Porto Alegre – der Hauptstadt im Bundesland Rio Grande do Sul.
Hier landete ich um 0.20 Uhr Ortszeit (GMT-3). Durchaus müde, da ich nun 27 h unterwegs war und ich nicht so besonders gut in Flugzeugen schlafen kann, erreichte ich mein Hotel.
Am nächsten Morgen ging es nach dem Frühstück weiter zum Busbahnhof und nach einer 2 Stündigen Fahrt erreichte ich direkt den Campus der UNISC, bei, im Vergleich zu den sommerlichen >30 °C in Deutschland, nasskalten 8 °C.
Karola Tabea und Nils-Peter Töpfer
Bachelorarbeit in Finnland
Hallo zusammen,
wir sind Nils-Peter Töpfer und Karola Tabea Isensee und wollen euch von unserer Reise und unseren Erfahrungen nach und in Finnland berichten. Nachdem uns schon lange der Gedanke verfolgt hat, ein Semester im Ausland zu verbringen, haben wir nun das Glück unsere Bachelorarbeit in Helsinki schreiben zu dürfen. In diesem kleinen Blog wollen wir unsere Eindrücke und Erfahrungen mit euch teilen.
Vielleicht gibt es zwischen den Lesern ja den ein oder anderen Interessenten, der gerne ins Ausland oder vielleicht sogar nach Nordeuropa gehen möchte. Dafür hoffen wir, dass wir euch vielleicht durch unsere Berichterstattung ein paar Tipps mitgeben können.
Als erstes, die Vorbereitung … und um gleich einen Tipp loswerden zu können…
Tipp #1: Fangt so früh wie möglich mit eurer Vorbereitung an und bereit euch auf viel Schreibarbeit vor!
Nachdem wir uns entschlossen hatten nach Finnland zu gehen, trennten uns von unserem Ziel nur noch 1285 km und ein Stapel Formulare. Wir begannen gut ein halbes Jahr bevor wir auf die Reise gingen, uns auf diese vor zu bereiten, dazu musste zuerst ERASMUS, Auslands-BAFöG und das Aufenthaltsstipendium beantragt werden. Dies erfordert etwas Vorlauf und auch wenn es nervt, es tut gut, wenn die Formulare vom Tisch sind und man sich auf die eigentliche Reise vorbereiten kann.
Als nächstes wurden die Flüge gebucht, um nun noch die o.g. Distanz zu überwinden.
Auf geht´s…
Nach den üblichen Reisevorbereitungen, Koffer packen, Koffer wiegen, Koffer umpacken und Koffer erneut wiegen, abgeschlossen waren, traten wir unsere Reise am 16.08.2016 von Braunschweig über Berlin nach Helsinki an. Nach einem kurzen Flug, ca. 1:55 h, landeten wir erstaunlich weich auf finnischen Boden. Wir verließen das Flugzeug und betraten einen mit Menschen gefüllten Flughafen Terminal und doch war etwas ganz anders, es lag eine fast schon unheimliche Stille in der Luft. Nachdem sich unsere Ohren an die fehlende Geräuschkulisse gewöhnt und wir unsere Koffer vom Band genommen hatten, holte uns netterweise eine in Helsinki lebende Freundin (selbst Finnin) mit dem Auto ab. Außerdem wurden wir mit grauen Himmel und Regen begrüßt, aber damit hatten wir gerechnet.
Am nächsten Morgen ging es dann an unsere Gasthochschule, die Arcada University of Applied Sciences. Wir hatten das Glück, dass die Bushaltestelle direkt vor unserer temporären Unterkunft lag und somit die Anfahrt zur Arcada ein leichtes wurde. Bei der ersten Busfahrt viel uns ein entscheidendes Detail auf: Um in Finnland einen Bus betreten zu können, muss man dies vorher dem heranfahrenden Busfahrer durch das Heraustrecken des Armes signalisieren. Andernfalls nimmt man höchstens den Zu-Fuß-Bus. Nachdem uns die Stille am Flughafen schon so beeindruckt hatte, erfüllten die Finnen ihr Klischee, im öffentlichen Raum sehr wortkarg zu sein, voll und ganz und wir konnten eine ruhige 20-minütige Busfahrt genießen.
Tipp #2: Will man nicht zu Fuß gehen müssen, immer schön dem Busfahrer winken.
Als wir an der Arcada ankamen, wurden wir herzlich von unserem Betreuer Jonny Karlsson empfangen. Dieser zeigte uns gleich unsere extra für uns reservierten Arbeitsplätze und wir steckten in einem kurzen Gespräch den groben Rahmen der Bachelorarbeit ab.
Sonnencreme in Finnland
Wenn in Finnland etwas teuer ist dann sind dies zwei Dinge, Alkohol und Sonnencreme. Man sollte auch denken, dass man hier oben ganz ohne diese Dinge auskommt, doch während der ersten Tage wurden wir doch des besseren belehrt.
Nachdem wir uns an einem wolkigen Morgen auf zu einer Sightseeing-Tour machten, um die Insel Suomenlinna zu besuchen, riss der Himmle über uns auf und auf einmal herrschte herrlichstes Sommerwetter, wir freuten uns natürlich darüber, doch als wir am Abend rot wie die Krebse nach Hause kamen wich die Freude über das gute Wetter schnell dem schmerzenden Nacken. Um erneuten Qualen zu entgehen, suchten wir am nächsten Tag den nächst gelegen Supermarkt auf, um uns mit Sonnencreme zu versorgen. Wir staunten nicht schlecht, als wir diese fanden, da sich die Preisspanne von 6 € bis 25 € erstreckte, der Durchschnittspreis lag hier bei 14 € - 15 €. Da wir aber keine Sonnencreme eingepackt hatten, mussten wir dieses Lehrgeld investieren.
Tipp #3: Entweder eine wenig Sonnencreme mit einpacken oder doch 15 € extra einplanen.
Bachelorarbeit in Finnland
N ach dem Anfangstreffen mit unserem finnischen Professor gab es gleich mehrere weitere Treffen, in denen wir immer mehr das Thema unserer Bachelorarbeiten absteckten. Und schnell merkten wir, dass wir in guten Händen sind und bei Fragen oder Unklarheiten uns immer melden können.
Nun haben wir mittlerweile eine Aufgabe bekommen, wir sollen den ersten Übung für Computer Vision gestalten und die Theorie dazu ausarbeiten. Die Studierenden werden in der ersten Übung sich in die von uns geschriebene Theorie zu analogen und digitalen Bildern einlesen und dann ihr gewonnenes Wissen anwenden. Dafür werden unter anderem die Bilder in die Rot, Grün und Blau Komponente zerlegt und anschließend manipuliert.
Regen in Finnland
Als wir uns für den Tag vorbereiteten, hatten wir uns vorher die Wettervorhersage angeschaut und es hieß es käme Regen. Nach unserem Empfinden sah es maximal nach einem kleinen Schauer aus. Also zogen wir trotzdem nur unsere normalen Klamotten an und hofften, dass wir zu dem Zeitpunkt nicht draußen waren. Leider hatten wir, nachdem wir von der Arcada nach Hause gegangen sind, nicht gleich eingekauft und mussten schließlich los und dies nachholen. Als wir kurz aus unserem Fenster schauten, nieselte es ein wenig. Unten angekommen ahnten wir nicht, was uns bevorstünde.
Anfangs ging es noch, aber je weiter wir uns dem trockenem zu Hause entfernten, desto mehr wurde der Regen. Kurz vor dem Einkaufsladen waren wir also komplett nass. Wir dachten uns aber, dass mehrere dieses Missgeschick begangen haben und auch nass sind, aber Pustekuchen. Alle anderen waren trocken bzw. hatten etwas nasse Haare. Deren Geheimnis, lange Regenjacken und Gummistiefel. Zuerst dachten wir, dass die Gummistiefel etwas übertrieben waren, denn unsere Schuhe hatten es auf dem Hinweg durchgehalten. Aber schon auf dem Rückweg wurden wir eines Besseren belehrt. Auf den Straßen waren nun sehr große „Seen“ und an den Straßenrändern floss nur so das Wasser zum nächsten Abflussdeckel. Da die Fußgängerübergänge und eigentlich alle Fußgängerwege auch große Seen hatten, durften wir mit unseren definitiv nicht wasserfesten Schuhen dadurch und uns auf den Heimweg machen. Schon nach kurzer Zeit sehnten wir uns nach ein paar Gummistiefel.
Tipp #4: Wenn es in Finnland regnen soll, dann zieht wirklich Gummistiefel und Regenjacke an!
Wäsche waschen
Wenn einer von euch mal auf den Genuss kommt und in Finnland ein Auslandssemester macht und bei HOAS als Unterkunftssteller landet, so macht euch darauf gefasst, dass die Regeln für die Benutzung der Waschmaschinen einfach NIE eingehalten werden. Das tolle System ist eigentlich, dass man sich eine Waschmaschine bucht, dann zu der gebuchten Zeit seine Wäsche reinpackt und wäscht. Da sich aber einige Spezialisten an diese Regel nicht halten können, stehst du also im Normalfall mit deiner dreckigen Wäsche vor einer vollen Waschmaschine, die gerade wäscht. Und kannst es wann anders nochmal probieren.
Ein anderes Phänomen ist, wenn du es geschafft hast deine Wäsche zu waschen und sie aus der Waschmaschine holen willst, aber sie dort nicht findest und sie erst nach verzweifeln in einem Trockner findest, weil jemand anderes die Waschmaschine wollte und deine reservierte Zeit nicht einhält.
Tipp #5: Erst die Waschmaschine reservieren, wenn du deine Wäsche reinpackst.
Familienbesuch
Ein großer Vorteil an einem Auslandssemester innerhalb Europas ist, dass man relativ unkompliziert von seiner Familie besucht werden kann. So war es nun auch bei uns an der Zeit besucht zu werden! In der letzten Woche kamen uns gleich unsere beiden Familien zu Besuch und wir konnten Ihnen ein tolles Programm bieten. Am Anfang der Woche, die leider viel zu kurz war, hatten wir gemeinsam die Möglichkeit uns ein Eishockey-Spiel aus der ersten Reihe anzuschauen. Unsere Plätze befanden sich dabei direkt hinter einem der Tore, was sicherlich nicht die Plätze sind, die wir empfehlen können, wenn man gerne einen Überblick über das Spielfeld haben will, allerdings sind dies wohl die actionreichsten Plätze, die man bekommen kann. Man erlebt jeden Banden-Check hautnah mit.
Als Kontrastprogramm bot sich dann am Samstag ein Besuch auf der Freilichtmuseums-Insel Seurasaari an, besser bekannt als Eichhörnchen Insel, hier kann man die örtliche Tierwelt, aber auch sämtliche alte Gebäude begutachten und mit ganz viel Glück auch ein paar Eichhörnchen streicheln.
Eine frische Brise holten wir uns dann am Sonntag, bei der Überfahrt nach Tallinn, der Hauptstadt von Estland. Auch wenn Helsinki und Tallinn gerne als die beiden baltischen Schwestern bezeichnet werden, so können diese doch kaum unterschiedlicher sein. Tallinn bietet mit seiner gut erhaltenen Altstadt ein optimales Ausflugziel, mit vielen schönen Fotomotiven in kleinen versteckten Gassen und vielen verschiedenen Kirchen. Dass die beiden Hauptstädte doch zu einer Familie gehören, beweist der Fakt, dass jeden Monat bis zu 400.000 Menschen zwischen den beiden Städten hin- und herpendeln.
Alles in allem hatten wir alle eine tolle, etwas zu kurze Woche und konnten vieles neues erkunden bzw. unsere Helsinki / Finnisch Kenntnisse weitergeben.
Tipp #6: Wer schnell seine Familie oder Freunde vermisst, kann innerhalb Europas ein Auslandssemester machen und Besuch bekommen.
Russland
Nachdem wir von ein paar Studenten erfahren haben, dass es geplante Reisen nach Russland gibt, entschlossen wir uns eine dieser Reisen anzutreten. Wie wir im vornherein merkten, gab es ein straffes Programm.
Die Reiseziele waren dabei Sankt Petersburg, Novgorod und Moskau.
Die Hinreise nach Sankt Petersburg erfolgte per Schiff über Nacht. Und tatsächlich brauchten wir mehr als nur die Nacht um anzukommen. Nach dem 3 stündigen Warten um kontrolliert zu werden, konnten wir die geplante kleine Stadtrundfahrt genießen. Unser Tourguide erzählte uns viele interessante historische Fakten auf eine witzige Art und Weise.
In St. Petersburg, so erfuhren wir, gibt es mehr als 600 Paläste und 300 Brücken, weshalb die Einwohner es liebevoll "Venedig des Nordens " nennen und sehr stolz drauf sind. In dieser wundervollen Stadt besuchten wir die nächsten Tage noch einige Museen und hatten auch die Möglichkeit die Stadt vom Wasser aus zu betrachten
Mit dem Bus ging es paar Tage später Richtung Moskau mit dem kurzen Stopp in Novgorod. Dort erfuhren wir, dass dieses damalige Dorf alles aus Holz baute und viele Brände hinter sich hatte. Die damalige Regierung verbot es allerdings Häuser aus Stein zubauen, die einzige Ausnahme waren Kirchen. Diese boten genug Schutz bei Bränden und Angriffen. Darum findet man in vielen Teilen der Stadt mindestens eine Kirche in jeder Straße. Nach der Besichtigung und einem Snack brachen wir wieder auf Richtung Moskau. Insgesamt brauchten wir 12 Stunden reine Fahrzeit von St. Petersburg nach Moskau. Dabei legten wir, abgesehen von Novgorod, nur eine richtige Pause ein.
Nachdem wir mitten in der Nacht in Moskau angekommen waren verbrachten wir die nächsten zwei Tage in dieser mächtigen Stadt. Neben dem roten Platz und dem Kreml besuchten wir auch die berühmte Moskauer U-Bahn.
Nachdem wir bei diesem kurzen Aufenthalt viele neue Leute kennenlernen konnten und Eindrücke gesammelt haben, konnten wir diese auf der Rücktour nach Helsinki verarbeiten. Die Rückreise traten wir wieder mit dem Bus an. Diesmal ging es über Nacht von Moskau nach St. Petersburg und nach einem kurzen Stopp von 4 Stunden weiter nach Helsinki. So waren wir nach 24 Stunden wieder zurück in Helsinki.
Tipp #7: Wenn ihr ein Auslandssemester in der EU absolviert, benutzt das ESN (Erasmus Student Network) dazu um viele interessante Dinge, Länder und Leute kennenzulernen.
Back to work
Neben den ganzen Besuchen und Ausflügen mussten wir ein wenig Zeit Management betreiben, um effektiv an unserer Bachelorarbeit weiter arbeiten zu können. Grade diese Woche konnten wir den zweiten Teil unserer Arbeit, einen Übungs- und Theorieteil zum Thema "Edge Detection" fertigstellen. Hierbei werden die Studierenden langsam an den üblichen Workflow vom Computer Vision Algorithmen herangeführt. Sowohl Übung als auch Theorie beschäftigten sich zu nächst mit der Rauschreduktion mittels Korrelationsfilter. Da sich die Studierenden mit der Operation der Korrelation zunächst vertraut machen müssen, wurde dieses Thema besonders tiefgehend in der Theorie erläutert. Nachdem das nötige Preprocessing für die „Edge Detection“ abgeschlossen ist, werden verschiedene Methoden vorgestellt, wie man eine Kante in einem Bild detektieren kann. Hierbei wird das im ersten Teil der Arbeit vorgestellten Konzept, dass ein Bild als eine mehrdimensionale Funktion betrachtet werden kann, zurückgegriffen. Alles im allen hatten wir auch bei diesem Teil die Möglichkeit viel für uns selbst zu lernen und viel Spaß daran unser neugewonnenes wissen in Übungen und Skripte für die Studierenden zu verpacken.
Lane Marking Detection
Nachdem der zweite Teil der Übungen erfolgreich abgeschlossen war, galt es ein neues Interessantes Übungsprojekt für die Studierenden zu finden. Nach einem kurzen gemeinsamen Brainstorming kamen wir auf die Idee einen sehr simplen Lane Marking Detection Algorithm von den Studierenden entwickeln zulassen. Dieser basiert dabei lediglich auf der Analyse des Edge-Bildes mittels der Hough-Transformation. Die Hough-Transformation überführt dabei die gefundenen Kantenpixel in einen s.g. Accumulator. Dabei stimmt jeder Pixel für eine Position im Accumulator ab. Da Pixel die eine Linie bilden dieselbe Position in der Accumulator Matrix aufweisen, gewinnt man durch das Finden der Maxima die Information wo sich Linien im Eingangsbild befinden.
Um unsere Aufgabe so realitätsnah wie möglich zu gestalten, durchsuchten wir das Internet nach brauchbaren Videomaterial, leider erfolglos. Also galt es sich selber die Hände „schmutzig“ zu machen, wir fragten unsere finnischen Freunde, ob sie sich lieberweise für eine solche Videofahrt bereitstehen würden. Bereits am nächsten Tag hatten wir die Möglichkeit das Video aufzunehmen. Wir spannten ein GoPro auf die Motorhaube und fuhren ca. 1.5 Stunden durch Helsinki und die nähere Umgebung.
An dieser Stelle wollen wir uns noch bei unserer finnischen Freundin Susanna Syrjälä für die Aufzeichnungsfahrt bedanken.
Tipp #8: Es ist immer gut jemanden mit einem Auto zu kennen, auch wenn der Grund warum man es braucht eher untypisch ist.
Als nächstes galt es den Algorithmus selber zu entwickeln, als verbrachten wir die nächsten 3 Tage mit der Implementierung des Algorithmus in MATLAB. Ein Teil des Ergebnisses ist in der Abbildung dargestellt. Der Algorithmus ist in der Lage flüssig Fahrbahnmarkierungen mit 25-30 fps zu erkennen.
Lange Dunkelheit
Nach der Zeitumstellung dachten wir, dass es man auch hier mehr hellere Zeit miterlebt. Dies ist aber recht schwer, wenn es morgens bis 8:00 dunkel ist und abends ab 17:00 wieder dunkel wird. Mit der Zeit haben wir uns aber daran gewöhnt, dass man losfährt im Dunkeln und man nach Hause kommt im Dunkeln und nur die Straßenlichter einem helfen, etwas zu erkennen. Ein weiteres Feature unserer Wohnung half uns schon ab dem Einzug, dass wir uns schneller an die dunklere Zeit gewöhnen können. Und dies ist unser großes Licht im Wohn-/Schlafzimmer funktioniert nicht. Auch nach dem wir Bescheid gegeben hatten, dass dieses nicht mehr funktioniert, durften wir über einen Monat warten, bis wir einen Zettel bekamen, dass der Elektriker des Hauses kommen sollte. Nach dem Tag, wo er da gewesen ist wollten wir mit voller Vorfreude das neue Licht austesten und …. es funktioniert nicht. Somit haben wir uns schon abgefunden die ganze Wohndauer kein richtiges Licht zu haben und uns somit an die Dunkelheit zu gewöhnen.
Tipp #9: Man gewöhnt sich besser an die Dunkelheit, wenn das Zimmer auch nicht so hell beleuchtet wird.
Schnee … überall liegt Schnee!
Als wir hörten, dass es anfangen zu schneien, waren wir etwas erstaunt darüber, aber freuten uns sogleich. Leider waren wir zu Beginn des Schnees am Arbeiten und konnten erst am Abend des ersten Schneefalls begutachten wie viel davon denn übergeblieben ist. Erstaunlicherweise lagen bereits 10-20 cm Schnee und es waren Grade um -5°. Die kompletten Straßen hatten schon eine dicke Eisschicht drunter und sah so aus als hätte es bereits eine Woche geschneit. Geschockt aber auch glücklich über den Schnee stapften wir nach Hause und bemerkten, dass die Bewohner hier sehr gut mit den zugeschneiten Straßen klarkamen, ganz davon abgesehen, dass sie Spikes an den Winterreifen Pflicht sind. Eine weitere gute Idee der Finnen ist, dass in der Innenstadt manche großen Plätze sowie Straßen Bodenheizung haben, oder vor diversen Türen auch. Dies hilft ungemein, lässt aber erstmal nicht wissende stutzen, warum ein Platz komplett frei von Schnee ist und keine riesen Schneeberge daneben zu finden sind.
Tipp #10: Dicke Winterschuhe mit viel Gripp und warme Klamotten einpacken, wenn ihr in Finnland euer Auslandssemester macht.
Der finnische Unabhängigkeitstag
Am 6. Dezember feiert Finnland nicht nur den Nikolaus, sondern auch seine Unabhängigkeit. Dabei gibt es viele verschiedene Bräuche und Feiern in und um Helsinki. Wir verbrachten den Tag mit unseren finnischen Freunden und bekamen so einen Blick hinter die Kulissen, wie die Finnen ihre Unabhängigkeit feiern. Der offiziellste Teil der Feiern ist dabei wohl der Empfang durch den Präsidenten und deren Gattin, dabei wird ca. 3 Stunden live im Fernsehen übertragen, wie die High Society über die Türschwelle des Präsidentenpalastes tritt und dem Präsidenten und seiner Gattin die Hand schüttelt. Die Zahl der geladenen Gäste aus Politik, Gesellschaft, Sport und Kultur schwankt zwischen 1600 und 2000, so dass es nicht jedes Jahr 3 Stunden dauert. Als finnischer Student feiert man den Unabhängigkeitstag in Helsinki durch Teilnahme an einem Fackelzug quer durch die Stadt. Hierbei werden Fahnen geschwenkt und Lieder gesungen. Da es sich bei diesem Tag um einen nationalen Feiertag handelt, wird an fast jedem Haus eine große finnische Flagge gehisst. Eine weitere Besonderheit ist das Anzünden von zwei blau-weißen Kerzen im Fensterbrett, leider konnten wir nicht erfahren warum es genau zwei Kerzen sind. Die Tradition geht wohl aber darauf zurück, dass während der Zeit als Finnland noch zum schwedischen Reich gehörte an königlichen Feiertagen stets zwei Kerzen angezündet wurden, dieser Brauch hielt sich ebenso unter der russischen Herrschaft, bis heute.
Tipp #11: Wer diese Feier hautnah miterleben möchte, sollte sich den 6. Dezember für nächstes Jahr vormerken, wenn Finnland 100 Jahre Unabhängigkeit feiert.
Schwimmen
Die Finnen sind, wie uns mittlerweile bewusst wurde, sehr gute Sprengmeister und bauen vieles unter Tage. So gibt es nicht nur viele unterirdische Verbindungen zwischen großen Kaufhäusern, sondern auch ein Schwimmbad unter der Erde. Da wir dies sehr faszinierend fanden, haben wir uns aufgemacht um dieses Schwimmbad zu finden. Der Eingang ist sehr unspektakulär an einem Hügel. Gleich wenn man Eintritt geht es erstmal tiefer in die Erde und man sieht erste Becken. Angekommen konnten wir die Baukunst bestaunen und endlich ins Wasser gehen.
Aber das Schwimmbad eignet sich nicht nur zum Schwimmen, sondern kann zu einem Schutzbunker umfunktioniert werden, sodass 3800 Menschen Schutz suchen können.
Tipp #12: Immer ein paar Schwimmsachen dabei zu haben, macht sich bezahlt, auch bei minus graden!
Weihnachtsfeier und Lebkuchenhaus
Leider gibt es momentan in Helsinki wenig bis kaum Schnee. Jedoch ist auch hier seit Ende November die Adventszeit eingetroffen und viele weihnachtliche Beleuchtungen schmücken die Stadt. Da wir über Weihnachten wieder in Deutschland sind und mit unseren Familien beisammen sein wollen, haben unsere finnischen Freunde für uns eine kleine Weihnachtsfeier gemacht mit den typischen finnischen Weihnachtsgerichten und einem wunderschönen Lebkuchenhaus.
Zu essen gab es Weihnachtsschinken (Joulukinkku), Karotten-, Kartoffel- und Leberauflauf. Als Nachtisch gab es neben dem Lebkuchenhaus einen Blätterteigstern mit Pflaumenmus.
Wir wünschen euch allen Frohe Weihnachten und eine stressfreie Zeit!
Tipp #13: Wer gerne andere weihnachtliche Traditionen kennen lernen will, sollte über einen Aufenthalt in Finnland nachdenken, denn schließlich gibt es in Lappland das Weihnachtsmanndorf!
Zurück in Finnland und mit Vollgas Richtung Bachelor
Nach einer längeren Weihnachtspause melden wir uns aus Finnland zurück! Wir sind auf der Zielgraden unseres Studiums mit all ihren kleinen Hürden angekommen und haben alle Hände voll zu tun unsere Bachelorarbeit fertig zu schreiben. Der Termin für unsere Präsentation, der 17.02.2017, sitzt uns dabei im Nacken, aber dies hilft uns am Ball zu bleiben und nicht nur Finnlands Winterlandschaft zu genießen. Jeder der bisher gedacht hat Finnland ist bitter kalt im Winter, dem sei gesagt, dass dies sicherlich für die nördlicheren Teile zutrifft, aber hier in Helsinki sind die Temperaturen leider nur so tief gesunken, wie in Deutschland. Vielleicht hatten wir aber nur Glück, oder Pech (wie man es halt sieht) und haben das falsche Jahr erwischt.
Abschluss unseres Auslandssemesters
Mit der Präsentation unserer Bachelorarbeit am Freitag den 17. Februar endete unsere Arbeit an der Arcada und am darauffolgenden Montag traten wir unsere Rückreise an. Durch unseren Auslandsaufenthalt haben wir viele nette Leute aus allen Ländern der Welt kenngelernt, von denen wir uns nun vorerst verabschieden mussten. Die Tatsache, dass man die Personen später sicherlich besuchen würde und somit einige Abenteuer vor sich hat, machte den Abschied nur ein wenig leichter. Neben den Leuten und neuen Kulturen, können wir nun auf wahnsinnig viele tolle Momente zurückschauen, ob nun an die tanzenden Nordlichter über unseren Köpfen, dem emsigen Treiben auf dem Roten Platz in Moskau oder das Gefühl und die Aussicht am Strand von Bugøynes auf die Barentssee. So lässt sich sagen, dass uns dieser Trip nicht nur fachlich weitergebracht hat, sondern hier Erinnerungen gewonnen hat, an die man sein ganzes Leben zurückdenken wird.
Abschließend möchten wir uns noch bei allen Leuten bedanken, die uns bei der Organisation und Durchführung dieser Lebenserfahrung unterstützt und gefördert haben. Wir hoffen, dass euch unser kleines Abenteuer motiviert selber die Flügel auszustrecken und die kleine weite Welt unsicher zu machen.
Einmal in die Welt und wieder zurück
Viele Jahre erfolgreicher Zusammenarbeit haben uns starke Partnerschaften im internationalen Raum gebracht. Regelmäßig besuchen wir unsere Partnerhochschulen und bieten unseren Studierenden viele Alternativen, einen Aufenthalt während des Studiums im Ausland zu gestalten. Neben Studienarbeiten und Praktika sind auch Auslandssemester und sogar ein Masterstudium möglich.
Internationale Partner
- Finnland: Tampere University of Applied Sciences (externer Link, öffnet neues Fenster)
- Italien: Università degli studi di Cagliari (externer Link, öffnet neues Fenster)
- Norwegen: Norwegian University of Science and Technology (externer Link, öffnet neues Fenster)
- Portugal: Instituto Politécnico de Setúbal (externer Link, öffnet neues Fenster)
- Brasilien: Universidade de Santa Cruz do Sul (UNISC) (externer Link, öffnet neues Fenster)
- Brasilien: Universidade Federal de Santa Maria (externer Link, öffnet neues Fenster)
- USA: Purdue University (externer Link, öffnet neues Fenster)
Bei Interesse an einem Aufenthalt an einer unserer Partnerhochschulen wenden Sie sich bitte an den zugehörigen Koordinator in unserer Fakultät. Bei der Abwicklung der erforderlichen Formalitäten unterstützt Sie das Internationale Büro der Hochschule (externer Link, öffnet neues Fenster) (Link alt).
Members at one of our partner Universities please contact the coordinator for your university at Ostfalia for relevant information (see column "Koordinator an der Ostfalia" in the table above). For all organisational issues, please contact Mrs. Rübenkamp at our International Students Office (externer Link, öffnet neues Fenster) (Link alt).
Kontakt Auslandssemesterberatung
Professur für Elektrotechnik und Mathematik, Fakultät Elektro- und Informationstechnik
Gebäude A, Raum A206, Wolfenbüttel